Wenn es um hochwertige VR-Headsets mit Mixed Reality-Fähigkeiten geht, stechen zwei Modelle hervor: das neu angekündigte Apple Vision Pro und das Varjo XR-3, das Premium-Enterprise-Headset. Jedes Reality-Gerät bietet hervorragende Mixed Reality-Leistung, aber ihre Stärken liegen in unterschiedlichen Bereichen. Lesen Sie weiter, um herauszufinden, welches besser zu Ihren Bedürfnissen passt.
Das Varjo XR-3 hat kürzlich Inside-Out-Tracking über seine integrierten Sensoren eingeführt, was mehr Flexibilität bei der Einrichtung bietet. Allerdings ist sein Outside-In-Tracking, das von SteamVR angetrieben wird, deutlich präziser und zuverlässiger.
Darüber hinaus ist das Varjo XR-3 ein an den PC gebundenes VR-Gerät, das unbegrenzte Laufzeit bietet, während das Apple Vision Pro ein eigenständiges Modell ist. Dies bedeutet im Wesentlichen, dass das Apple-Headset größere Mobilität und Freiheit bietet, wenn auch mit begrenzter Akkulaufzeit.
Diese wesentliche Unterscheidung beleuchtet die Bereiche, in denen das Apple Vision Pro und Varjo XR-3 glänzen. Die Kombination aus Inside-Out-Tracking und dem leistungsstarken Apple Silicon M2-Chipsatz, ausgestattet mit einem speziellen neuronalen Chip für KI, ermöglicht es dem Vision Pro, fortgeschrittene alltägliche Anwendungen mit Leichtigkeit zu bewältigen. Sei es Meditation, Filmanschauen, immersive Meetings oder Arbeiten mit virtuellen schwebenden Monitoren. Das Apple-Headset macht die Nutzung zum Kinderspiel und zur Freude.
Auf der anderen Seite ist das Varjo XR-3 für hochrangige Unternehmensanwendungen ausgelegt, die realistische Simulationen oder komplexe Interaktionen erfordern, wie beispielsweise das Simulieren verschiedener Texturen und Materialien unter wechselnden Wetter- und Umweltbedingungen für das Autodesign.
Als an den PC gebundenes, fortschrittliches VR-Headset richtet sich das XR-3 in erster Linie an Unternehmen und Industrien und nicht an Verbraucher. Im Gegensatz dazu bietet das Apple Vision Pro das beste eigenständige VR- und Mixed-Reality-Erlebnis für Technikbegeisterte innerhalb des Apple-Ökosystems und ausgewählte Unternehmen.
Das Apple Vision Pro verwendet die Pfannkuchenlinse, die auch bei VR-Headsets wie dem Meta Quest Pro zu sehen ist. Im Gegensatz dazu nutzt das Varjo XR-3 eine innovativere asphärische Linse. Jeder Linsentyp hat spezifische Eigenschaften und Nachteile. Asphärische Optiken werden einzeln hergestellt, was zu höheren Produktionskosten und letztendlich zu einem teureren Headset führt. Allerdings kompensiert die asphärische Linse ihren Preis durch eine überlegene Klarheit und minimale visuelle Verzerrungen wie Geisterbilder oder Farbüberschneidungen.
Wo die asphärische Linse eine verbesserte Klarheit bietet, reduziert die Pfannkuchenlinse durch ihr gestapeltes Design den Abstand zwischen den Augen und den Displays und erreicht so eine schlankere und leichtere Form. Dieser Größen- und Gewichtsunterschied ist bemerkenswert, wenn man das Apple Vision Pro und Varjo XR-3 vergleicht, wobei das Vision Pro kleiner, leichter und komfortabler zu tragen ist.
Das gestapelte Design der Pfannkuchenlinse hat jedoch einen Nachteil – es verdunkelt das Bild, indem es Licht reflektiert und von dem Display zu den Augen umleitet. Glücklicherweise verfügt das Apple-Headset über Mikro-OLEDs, die wichtigste Displaytechnologie, um die höchsten Helligkeitsstufen zu erreichen. Letztendlich kompensiert es damit den Verdunkelungseffekt.
Eingeführt von Varjo, verfügt das Varjo XR-3 über das Bionic Display™, bestehend aus vier Displays: zwei pro Auge. Ein Mikro-OLED liefert ultra-scharfe Auflösung für das Zentrum des Sehens, während ein LCD das periphere Sehen abdeckt. Dieses einzigartige Design emuliert das natürliche menschliche Sehen und bietet einen erstaunlichen 70 Pixel pro Grad im Zentrum. Das visuelle Erlebnis des Varjo XR-3 ist vergleichbar mit dem Blick aus einem Fenster und repräsentiert die beste Displayleistung in einem VR-Headset.
Obwohl das Apple Vision Pro ebenfalls Mikro-OLEDs nutzt, fehlen ihm LCDs für das periphere Sehen. Trotzdem hält das Vision Pro weiterhin die Krone für die beste Displayleistung unter den eigenständigen VR-Headsets auf dem Markt. Frühe Hands-on-Reviews schätzen sein Sichtfeld zwischen 100 und 120 Grad ein, was einer Pixeldichte zwischen 28 und 34 PPD entspricht. Zum Vergleich: Die Oculus Quest 2 hat eine Pixeldichte von 17,6 PPD, während die noch nicht veröffentlichte Meta Quest 3 voraussichtlich rund 19,8 PPD bieten wird. Daher führen sowohl das Varjo XR-3 als auch das Apple Vision Pro in ihren jeweiligen Kategorien in Bezug auf die Displayqualität.
Die Basisversion des Varjo XR-3 kostet zwischen €6.395 und €10.190, abhängig vom Anwendungsfall und der Vereinbarung mit Varjo. Im Einklang mit Varjos Fokus auf spezialisierte Unternehmensanwendungen, ist das XR-3 in zwei verschiedenen Versionen erhältlich: die Focal Edition und Focal Edition Non-RF.
Die Focal Edition, zum Preis von €19.695, bietet Top-Mixed-Reality-Leistung. Die Non-RF-Version, die €23.195 kostet, ist speziell dafür ausgelegt, keine Radiofrequenzen zu senden, was sie ideal für verbesserte Sicherheit und klassifizierte Umgebungen macht.
Im Gegensatz dazu soll das kommende Apple Vision Pro Anfang 2024 zum Preis von $3.499 auf den Markt kommen. Dieser starke Preisunterschied unterstreicht die Lücke in den Zielmärkten zwischen den beiden Mixed-Reality-Headsets.
Das Apple Vision Pro kommt mit beeindruckenden 12 Kameras, verteilt auf das Äußere und Innere des Headsets. Diese Fülle von Sensoren ist dazu gedacht, einen nahtlosen und intuitiven Zugang zu seiner fortschrittlichen Technologie zu ermöglichen.
So navigieren die Nutzer durch die immersiven Erfahrungen des Vision Pro, indem sie ihren Blick lenken und ihre Finger leicht kneifen. Frühes Feedback deutet darauf hin, dass diese Look-and-Pinch-Schnittstelle natürlich und intuitiv wirkt. Allerdings wäre die Look-and-Pinch-Steuerung für die Design- & Development- und fortgeschrittenen immersiven Trainingsanwendungen des XR-3 nicht praktikabel.
Ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen dem Varjo XR-3 und dem Apple Vision Pro ist die Gesichtsverfolgungsfunktion des letzteren, die darauf ausgelegt ist, immersive Verbindungen in Geschäftstreffen oder Familientreffen zu fördern. Bemerkenswert ist, dass das Vision Pro ein nach außen gerichtetes Display hat, das die Augen des Trägers spiegelt, was Brillen simuliert – eine Funktion, die “EyeSight” genannt wird. Während Meta diese Technologie ursprünglich als neurales Durchschleifen einführte, wird sie in der Branche üblicherweise entweder als Reverse oder Two-Way Passthrough bezeichnet.
Varjos Strategie dreht sich um die Transformation der “Art und Weise, wie Profis arbeiten, kreieren und die Realität erfahren”, was das Varjo XR-3 zur ultimativen Lösung für jede Unternehmensanwendung macht. Dieser Ansatz steht im Einklang mit der Verfügbarkeit von drei XR-3-Versionen, die es Unternehmenskunden ermöglichen, ihre Lösung individuell anzupassen.
Daher sind diese beiden hochpreisigen Mixed-Reality-Geräte trotz ihrer hohen Preisschilder keine direkten Konkurrenten. Jedes Gerät glänzt in seiner jeweiligen Kategorie: eigenständiges VR vs. PC-VR. Einfach ausgedrückt: Wenn Sie das beste eigenständige VR-Gerät suchen, ist das Apple Vision Pro die beste Wahl. Wenn Sie allerdings ein fortschrittliches, auf Unternehmen ausgerichtetes Headset mit außergewöhnlicher Klarheit und Präzision benötigen, bietet das Varjo XR-3 unübertroffene Leistung.
Jakob Pii is the Head Writer at VR Expert and currently lives in the UK. He started his career in VR gaming in 2015 and has stayed in XR since, from exposure therapy in VR to 360-degree video documentaries. He is fascinated by how emerging technologies change how we live, play and work.