Die Google Glass Enterprise Edition 2 ist die neueste Datenbrille des US-Unternehmens Google. Nach dem Misserfolg der ersten Google Glass für Privatkunden im Jahr 2014 hat sich Google auf den Unternehmensmarkt konzentriert, um mit der Google Glass Enterprise Edition 2 einen größeren Erfolg zu erzielen. Die Enterprise Edition 2 wiegt inklusive Rahmen nur 51 g und ist das einzige Smart Glass, das Google Meet unterstützt. Das Gerät soll Unternehmen zu einer höheren Produktivität und vereinfachten Arbeitsabläufen verhelfen. Googles neueste Datenbrille ist ideal für den Einsatz in der Fertigung, Lagerlogistik oder im Gesundheitswesen.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Superleichte 51g | Für Entwickler gedacht, daher daher nur wenige native Anwendungen verfügbar |
Unauffälliges Design | Der Bildschirm kann nur vor dem rechten Auge getragen werden |
Angenehmes Tragen über einen längeren Zeitraum hinweg | Kann nicht mit einer Brille verwendet werden |
Einziges Smart Glass, das Google Meet unterstützt | |
Solide Rechenleistung | |
8 MP Kamera und 1080p 30fps Videos |
Die Google Glass Enterprise Edition 2 hat die folgenden technischen Daten:
Die Google Glass Enterprise Edition 2 wird in einer weißen Schachtel geliefert, die einer iPhone-Verpackung ähnelt und außer dem Rahmen und dem USB-Kabel kein weiteres Zubehör enthält.
Das ist im Lieferumfang enthalten:
Das erste, was bei der neuen Google Glass besonders ins Auge sticht, ist das sehr unauffällige Design. Im Gegensatz zu anderen Smart Glasses wie der RealWear HMT-1 und der Vuzix M4000 verfügt die Enterprise Edition 2 über einen sehr schlanken und robusten Rahmen.
Google ist in der Lage, den dünnen Rahmen durch die Verwendung von Titan zu realisieren. Titan ist eines der stärksten Metalle der Welt und damit robuster als die meisten Kunststoffrahmen. Außerdem ist Titan 60 % leichter als Eisen, weshalb das Google Glass so leicht gebaut ist.
Dank dieser Eigenschaft wiegt das Google Glass 2 einschließlich des Rahmens nur 51 Gramm. Das ist ein deutlicher Vorteil gegenüber den 380 Gramm der RealWear HMT-1 und den 222 Gramm der Vuzix M4000. Die Nutzung über eine lange Arbeitsschicht hinweg ist somit kein Problem und durch das geringe Gewicht für den Nutzer sehr angenehm. Das gesamte Gerät befindet sich auf der rechten Seite, wo es wie eine Brille auf dem rechten Ohr aufliegt. Der Titanrahmen vervollständigt die Google Glass und liegt auch auf der anderen Seite wie eine normale Brille auf.
Das monokulare Display wird mit Hilfe eines Prismas im so genannten Glass Pod vor das rechte Auge projiziert und dem Nutzer auf einem transparenten Bildschirm angezeigt, der sich über dem Sichtfeld des rechten Auges befindet und auch nicht auf das linke Auge gewechselt werden kann. Dies ist ein Vorteil der Konkurrenten RealWear HMT-1 sowie der Vuzix M4000 und M400. Bei diesen Datenbrillen kann das Display entweder vor dem linken oder dem rechten Auge platziert werden, je nachdem, welches Auge dominiert. Anders als beim Google Glass und der M4000 ist das Display der RealWear HMT-1 und der Vuzix M400 jedoch undurchsichtig.
Da das Display des Google Glass über dem Sichtfeld befestigt ist, muss der Nutzer immer nach oben schauen, um das Display zu sehen. Das erwies sich in der Praxis als etwas anstrengender für die Augen als im Vergleich zu den Displays der Vuzix M4000, M400 und RealWear HMT-1, bei denen das Display beliebig verstellbar ist und auch unterhalb des Sichtfeldes eingestellt werden kann.
Die Enterprise Edition 2 verfügt über ein Touchpad auf der rechten Seite des Geräts, eine Einschalttaste an der Innenseite des Bügels und eine Auswahltaste auf der Vorderseite direkt über dem Glass Pod. Vom Design her sieht die Google Glass Enterprise Edition 2 ihrem Vorgängermodell sehr ähnlich. Allerdings wurde die Leistung des Geräts in einigen Aspekten verbessert und es wurden neue Funktionen hinzugefügt. Auf diese gehen wir in den folgenden Punkten näher ein.
Das größte Manko der Google Glass Enterprise Edition 2 ist wahrscheinlich die unzureichende Benutzerfreundlichkeit. Das Gerät richtet sich in erster Linie an Entwickler. Das Gerät basiert auf Android Oreo, was es für Entwickler perfekt macht, um Anwendungen für das Glass zu entwickeln. Einen App-Store gibt es allerdings nicht. Die einzige Möglichkeit, Apps auf dem Gerät zu installieren, besteht darin, das Gerät an einen PC anzuschließen und spezielle APK-Dateien über die Android Flash Station auf dem Gerät zu installieren. Die verfügbaren Apps können jedoch nicht einfach heruntergeladen werden, sondern müssen bei den Google Glass-Anbietern angefordert werden.
Das nächste Problem ist, dass es nur sehr wenige Apps für das Gerät gibt. Ein großer Vorteil der Google Glass ist allerdings, dass sie die einzige Datenbrille ist, die Google Meet unterstützt. Dies ist für Unternehmen, die Google als Kommunikationssystem nutzen, von großem Vorteil.
Die Enterprise Edition 2 kann wie ihr Vorgänger mit Sprachbefehlen oder über das Touchpad auf der rechten Seite bedient werden. Die Bedienung des Geräts funktioniert gut und ist intuitiv. Das Touchpad der Google Glass funktioniert zuverlässig, hat aber nicht so viele Funktionen wie beispielsweise die Touchpads der Vuzix-Geräte. Auf dem Touchpad des Google Glass kann man nur vorwärts und rückwärts durch die Menüpunkte wischen oder durch Wischen nach unten zum vorherigen Bildschirm zurückkehren. Bei den Geräten Vuzix M400 und M4000 bietet das Wischen und Drücken mit mehreren Fingern zusätzliche Möglichkeiten der Bedienung, was sie noch intuitiver macht.
Neben dem Touchpad bietet die Google Glass Enterprise Edition 2 auch die Steuerung über Sprachbefehle. Die Spracherkennung funktioniert im Allgemeinen sehr ordentlich, allerdings erkennt das Gerät vor allem in lauten Umgebungen Sprache nicht sehr gut. RealWear löst dieses Problem beispielsweise bei der HMT-1 mit Noise-Cancelling-Mikrofonen, die dafür sorgen, dass der Nutzer auch bei Umgebungsgeräuschen bis zu 93 db noch gut verstanden wird. Auf der anderen Seite verfügt die RealWear nur über Sprachbefehle als Bedienfunktion und hat keine Tasten.
Ein weiterer Nachteil der Enterprise Edition 2 ist, dass sie über keine Companion App verfügt. Sowohl RealWear als auch Vuzix bieten für ihre Produkte leicht zugängliche Companion Apps an, die die Eingabe von Texten oder auch die Steuerung der Geräte noch einfacher machen.
Auch wenn die Google Glass Enterprise Edition 2 im Vergleich zu ihrem Vorgänger, der Enterprise Edition 1, nur wenige optische Veränderungen aufweist, so hat Google doch einiges an Leistung und Performance verbessert.
Während die erste Version mit einem Intel-Prozessor ausgestattet war, setzt Google nun auf den Qualcomm Snapdragon XR1-Prozessor und sorgt damit für eine deutliche Steigerung der Rechenleistung. Zusammen mit der Aufstockung des Arbeitsspeichers von 2 auf 3 GB ist die Enterprise Edition 2 in der Lage, auch anspruchsvollere Anwendungen auszuführen. Zum Vergleich: Die RealWear HMT-1 verfügt über den gleichen Arbeitsspeicher, hat aber den älteren Snapdragon 625 Prozessor installiert.
Die Vuzix M400 und M4000 hingegen sind ebenfalls mit dem XR1-Prozessor ausgestattet und verfügen sogar über 6 GB Arbeitsspeicher. Dank des verbesserten Chipsatzes verfügt das neue Google Glass auch über ein schnelleres und zuverlässigeres WiFi.
Die Akkulaufzeit der Google Glass Enterprise Edition 2 beträgt bis zu 8 Stunden. Damit ist sichergestellt, dass das Gerät auch bei längeren Arbeitsschichten bequem getragen werden kann. Die RealWear HMT-1 schafft dagegen nur eine Akkulaufzeit von 5 bis 6 Stunden. Die Vuzix M4000 verfügt über einen externen Akku, mit dem das Gerät sogar bis zu 12 Stunden genutzt werden kann.
Ein großer Vorteil der beiden Geräte von RealWear und Vuzix ist, dass die Akkus Hot-Swap-fähig sind. Das bedeutet, dass sie im laufenden Betrieb gewechselt werden können, da die Geräte noch über eine zusätzliche interne Batterie verfügen, die die Zeit des Batteriewechsels problemlos überbrücken kann. Die Enterprise Edition 2 verfügt nicht über diese Funktion, so dass es unmöglich ist, das Gerät während der Aufladezeit zu benutzen, sollte der Akku einmal leer sein.
Bei der Google Glass Enterprise Edition 2 handelt es sich um ein monokulares Smart Glass, bei dem sich das Display ausschließlich auf der rechten Seite, oberhalb des Sichtfeldes des Nutzers, befindet. Das Vollfarbdisplay ist durch die Verwendung eines Prismas transparent, so dass der Nutzer leicht hindurchsehen kann. Das bedeutet, dass der Benutzer weniger von seiner Arbeit abgelenkt wird und sich besser konzentrieren und arbeiten kann. Das Prisma wirkt wie ein durchsichtiger Spiegel, der einerseits das Licht des Google Glass-Displays in das Auge des Nutzers lenkt und andererseits transparent bleibt, so dass der Nutzer einfach hindurchschauen kann.
Das Display hat eine Auflösung von 640×360 Pixeln. Diese Auflösung war bereits in der ersten Version der Google Glass Enterprise Edition integriert und entspricht der Auflösung der Vuzix M400. Die M4000 sowie die RealWear HMT-1 haben jedoch eine Auflösung von 854×480 und liefern damit ein schärferes Bild als das neueste Google Glass. Bei der Vuzix M400 und der RealWear HMT-1 ist das Display undurchsichtig, was die Sicht beeinträchtigen kann und die Sicht auf manche Dinge erschwert.
Ein Nachteil des Displays der Google Glass Enterprise Edition 2 ist, dass es im Gegensatz zu den Displays der Konkurrenz nicht verstellbar ist. Das bedeutet, dass das Display immer oberhalb des Sichtfeldes vor dem rechten Auge getragen werden muss. Die Displays der M400 und M4000 von Vuzix sowie der HMT-1 von RealWear lassen sich problemlos verschieben und auch vor dem linken Auge platzieren.
Lesen Sie auch unseren Remote Expert Smart Glasses Industry Benchmark.
Die Auflösung der Kamera der Google Glass Enterprise Edition 2 wurde im Vergleich zum Vorgängermodell verbessert. Während die erste Version eine Auflösung von 5 MP für Fotos und 720p für Videos hatte, hat Google diese bei der Enterprise Edition 2 auf 8 MP und 1080p erhöht. Außerdem ist eine Taschenlampe angebracht, die bei schlechten Lichtverhältnissen für zusätzliche Helligkeit sorgen soll.
Diese Kameraauflösung ist für Remote-Support-Anwendungen ausreichend, aber bei den Geräten von Vuzix und RealWear ist sie noch besser. Die Vuzix M400 und M4000 verfügen über eine 12,8-MP-Kamera mit 4K-Videoaufzeichnung, und das RealWear HMT-1 kommt auf 16 MP und 1080p. Ein weiterer Vorteil der Kamera des HMT-1 ist, dass sie getrennt vom Display eingestellt werden kann.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 verfügt nicht über eine vorinstallierte Lösung für das Streaming von Inhalten. Es gibt jedoch Anwendungen wie Cisco Webex, Zoom oder Google Meet für die Enterprise Edition 2. Google Meet funktioniert auf keiner anderen Datenbrille, was ein großer Vorteil des Google Glass gegenüber den Mitbewerbern ist, da viele Unternehmen bereits mit Google-Produkten arbeiten und die Implementierung somit leicht gemacht wird. Auf der anderen Seite funktioniert Microsoft Teams jedoch nicht auf dem Google Glass.
Bei der Zusammenarbeit mit Remote-Experten kann die Enterprise Edition 2 mit einer Videoauflösung von 1080p und 30fps streamen. Das ist für die meisten Anwendungsfälle völlig ausreichend, allerdings wird das Bild beim Heranzoomen pixelig. Dies ist bei der Kamera der Vuzix M400 und M4000 nicht der Fall. Die beiden Geräte von Vuzix verfügen über eine Kamera mit 4K-Videoauflösung, so dass Remote-Experten auch beim Zoomen scharfe Bilder erhalten können. Die RealWear HMT-1 unterstützt die gleiche Auflösung wie die Enterprise Edition 2.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 hat einen internen Speicher von 32 GB. Dieser kann zum Speichern von Fotos, Videos und Anwendungen genutzt werden. Die Geräte Vuzix M400 und M4000 verfügen beide über einen internen Speicher von 64 GB, während die RealWear HMT-1 wie auch das Google Glass über 32 GB verfügt. Ein Vorteil der HMT-1 gegenüber der Enterprise Edition 2 ist jedoch, dass der Speicher über den Micro-SD-Kartenslot erweitert werden kann.
Der Arbeitsspeicher der Enterprise Edition 2 beträgt 3 GB. Dieser Arbeitsspeicher ist ausreichend, um die meisten Anwendungen problemlos auszuführen. Das RealWear HMT-1 verfügt ebenfalls über 3 GB Arbeitsspeicher, während die Vuzix M400 und M4000 sogar mit 6 GB RAM ausgestattet sind und damit auch anspruchsvollere Anwendungen ausführen können.
Google Glass Enterprise Edition 2 läuft auf Android 8.1 und benötigt kein spezielles SDK (Software Development Kit). Das macht es für Entwickler einfacher, Anwendungen für das Gerät zu erstellen. Um die App-Entwicklung weiter zu vereinfachen, stellt Google auf seiner Website den Code mehrerer Demo-Apps zur Verfügung.
Die Vuzix-Geräte laufen auf Android 9.0 und die RealWear HMT-1 sogar auf Android 10. Die neueren Android-Versionen versprechen einen energieeffizienteren Betrieb und schonen damit die Akkulaufzeit.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 hat einen kleinen Monolautsprecher an der rechten Innenseite der Glass. Dieser ist nicht sehr leistungsstark und bietet keinen guten Klang. Allerdings können über Bluetooth drahtlose Kopfhörer mit dem Gerät verbunden werden. Die gleichen Möglichkeiten finden sich auch bei den Geräten von Vuzix und RealWear.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 kostet derzeit 1049 Euro bei VR Expert. Damit ist sie deutlich günstiger als die Vuzix M4000 und M400, die 2299 und 1699 Euro kosten. Die RealWear HMT-1 kostet 1877 Euro, was ebenfalls deutlich mehr ist als der Preis der Google Glass.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 ist superleicht und sehr unauffällig, bietet aber im Vergleich zu ihren Konkurrenten von RealWear und Vuzix nur einen begrenzten Funktionsumfang. Die Nutzung des Touchpads am Bügel der Brille beschränkt sich schnell auf die Navigation zwischen einigen wenigen Fenstern. Sprachbefehle sind zwar nützlich, können aber den Mangel an Interaktion nicht wettmachen und sind in lauten Umgebungen nicht so zuverlässig wie bei der RealWear HMT-1.
Die Google Glass Enterprise Edition 2 hat jedoch drei große Vorteile gegenüber der Konkurrenz. Erstens ist Googles Datenbrile mit einem Gewicht von nur 51 Gramm bei weitem das bequemste Gerät, das man über längere Zeiträume tragen kann. Zweitens ist das Gerät mit Google Meet kompatibel, eine Funktion, die kein anderes Smart Glass auf dem Markt hat. Drittens ist es im Vergleich zu den anderen Geräten deutlich billiger.
Insgesamt verfügt die Google Glass Enterprise Edition 2 über einige nützliche Funktionen, die das Gerät ideal für Ihren Anwendungsfall machen könnten. Diesbezüglich können Sie sich gerne von uns unverbindlich beraten lassen. Kontaktieren Sie uns unter info@vr-expert.de
Technische Daten |
Enterprise |
Vuzix M4000 |
RealWear HMT-1 |
Auflösung |
640×360 Pixel |
854×480 Pixel |
854×480 Pixel |
Kamera |
8 MP, |
12.8 MP, |
16 MP, 1080p 30fps Video |
Mikrofone |
Ja |
Ja, Noise-cancelling |
Ja, Noise-cancelling |
CPU |
Qualcomm |
Qualcomm |
Qualcomm |
Speicher |
32 GB |
64 GB |
32 GB |
SD-Card-Slot |
Nein |
Nein |
Ja |
RAM |
3 GB |
6 GB |
3 GB |
Gewicht |
51 g (inklusive Rahmen) |
222 g |
380 g |
Steuerung |
Touchpad, Sprache |
Touchpad, Knöpfe, Sprache |
Sprache |
Akkulaufzeit |
Bis zu 8 Stunden |
2-3 Stunden (intern), Bis zu 12 Stunden (extern) |
5-6 Stunden |
IP-Klasse |
IP 53 |
IP 67 |
IP 66 |
Wasser- und staubdicht |
Nein |
Ja |
Ja |
Sturzsicher |
Nein |
1m |
2m |