In diesem Artikel vergleichen wir die wichtigsten Unterschiede zwischen der Lenovo ThinkReality VRX vs Pico 4 Enterprise, da beide MR-Headsets für den Unternehmensmarkt bestimmt sind.
Mixed Reality wird immer beliebter und immer mehr VR-Headsets verfügen über diese Mischung aus VR und AR. Ein solches Virtual-Reality-Headset ist die kommende Lenovo ThinkReality VRX.
Im Folgenden werden wir die wichtigsten Unterschiede zwischen der Pico 4 Enterprise vs der Lenovo ThinkReality VRX erläutern.
Lenovo ThinkReality VRX | Pico 4 Enterprise |
Ausgestattet mit dem neuen Snapdragon XR2+ | Augen-Tracking und Gesichts-Tracking |
Dual RGB-Pass-Through-Kameras für verbessertes Mixed Reality | 4K+ Display |
Schlankeres Design und Formfaktor | Dynamic Foveated Rendering |
Verbessertes Dual-Kamera-Video-Pass-Through | Größeres Sichtfeld |
Höhere Pixel pro Grad | Lokale Unterstützung durch ein Partnernetzwerk |
Mehr Sicherheit mit der ISO 27001/27701 Datenschutzzertifizierung |
Lenovo ThinkReality VRX | Pico 4 Enterprise | |
Display | 4K+ | 4K+ |
Auflösung | 2280 x 2280 Pixel pro Auge | 2160 x 2160 Pixel pro Auge |
Bildwiederholrate | 70/90Hz | 72/90 Hz |
Mixed Reality | Ja (Dual RGB-Pass-Through) | Ja (Single RGB-Pass-Through) |
Sichtbares Sichtfeld | 95° | 105° |
Linsentyp | Pancake | Pancake |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon XR2+ Gen 1 | Qualcomm Snapdragon XR2 |
Gewicht | TBD | 295 g (586 g mit Kopfband) |
Speicher (ROM) | 128 GB | 256 GB |
RAM | 12 GB | 8 GB |
Tracking | Inside-Out 6DoF mit 4 integrierten Kameras mit Hand-Tracking | Inside-Out 6DoF mit 5 integrierten Kameras mit Augen-, Gesichts- und Hand-Tracking |
Akkulaufzeit | TBD | 3 Stunden |
Preis | TBD | 899 € |
Datum der Veröffentlichung | Q1 2023 | 30. Dezember 2022 |
Obwohl die Pico 4 Enterprise vs die Lenovo Thinkreality VRX die gleiche Pancake-Linse verwenden, unterscheiden sich die beiden VR-Headsets stark im Design. Die ThinkReality VRX hat ein kompaktes, industrielles Design mit weniger abgerundeten Ecken und einer durchgehend mattschwarzen Farbe. Die Pico 4 Enterprise hat dagegen ein schlankeres schwarz-weißes Design, das an eine Skibrille erinnert.
Auch bei der ThinkReality VRX und der Pico 4 Enterprise befindet sich der Akku auf der Rückseite, um das Gewicht besser zu verteilen und den Tragekomfort zu erhöhen. Dies ist eine wichtige Designentscheidung, da beide VR-Headsets den modernen Halo-Bügel verwenden, der den oberen Bügel abnimmt, um die Frisur zu schonen, aber mehr Gewicht auf die Vorderseite, d. h. auf die Stirn oder die Nase, legt. Tatsächlich hat Lenovo Nutzertests durchgeführt und festgestellt, dass die Menschen den Halo-Strap dem herkömmlichen Top-Strap vorziehen.
Jason McGuigan, Kommerzieller Leiter für VR bei Lenovo, sagte in einem Interview mit XR Today: “Durch eine Reihe von UX-Studien stellen wir sicher, dass es für die meisten Leute auch ohne den oberen Riemen angenehm zu tragen ist… viele Leute wollen ihn nicht anlegen, weil er ihre Haare durcheinander bringen könnte.”
Damit der Halo-Strap funktioniert, muss ein leichteres und nicht nur ausgewogenes Gewicht erreicht werden. Die Pico 4 Enterprise wiegt mit dem Gurt 586 Gramm, während wir das Gesamtgewicht der VRX noch nicht kennen. Wir werden diesen Vergleich aktualisieren, sobald wir mehr wissen.
Lies hier unser umfassendes Review der Pico 4 Enterprise und warum sie besser ist als die Meta Quest Pro.
Beide VR-Headsets verwenden den Halo-Bügel mit einer guten Gewichtsverteilung, und während die Pico 4 Enterprise ein schlankeres und runderes Design hat, ist die ThinkReality VRX industrieller.
Die visuelle Leistung ergibt sich aus der Kombination von Pixeln pro Grad (PPD), Linse und Display-Typ. Wie bereits erwähnt, verwenden die beiden VR-Headsets die gleiche Pancake-Linse für eine bessere Klarheit, aber die VRX hat einen höheren PPD-Wert von 24 im Vergleich zu 20,6 PPD bei der Pico 4 Enterprise. In der Praxis bedeutet das, dass auf der ThinkReality VRX mehr Details zu sehen sind. Die geringere Pixeldichte der Pico 4 Enterprise bedeutet aber auch, dass sie ein um 10° größeres Sichtfeld hat als die VRX.
Ein Unterschied von zehn Grad hört sich zwar nicht besonders groß an, macht sich aber sowohl bei der Immersion von Virtual Reality als auch bei der Benutzerfreundlichkeit von Mixed Reality bemerkbar. Schließlich kennen wir den Display-Typ von ThinkReality VRX nicht, ein Faktor, der das endgültige visuelle Erlebnis erheblich beeinträchtigt.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen klaren Sieger bei der visuellen Leistung zwischen VRX und Pico 4 Enterprise.
Lenovo ThinkReality VRX | Pico 4 Enterprise | |
Auflösung | 2280 x 2280 Pixel pro Auge | 2160 x 2160 Pixel pro Auge |
Bildwiederholrate | 70/90Hz | 72/90 Hz |
Sichtbares FoV | 95° | 105° |
Foveated Rendering | Option für Static | Dynamic |
Lenovo ThinkReality VRX und Pico 4 Enterprise sind Standalone-Virtual-Reality-Headsets mit Inside-Out-Tracking (6DoF), die sich an Unternehmen richten. Der Unterschied zwischen den VR-Headsets besteht darin, dass die Pico 4 Enterprise mit insgesamt fünf externen Tracking-Kameras ausgestattet ist: vier für das räumliche Tracking und eine Full-Color Pass-Through-Kamera für Mixed Reality. ThinkReality VRX bietet die gleichen externen Tracking-Kameras, aber nur zwei stereoskopische Vollfarbkameras für den Video-Pass-Through.
Mit anderen Worten: Mixed Reality von ThinkReality VRX wird die Tiefe und den Maßstab der 3D-Objekte besser darstellen können als die Pico 4 Enterprise. Der Grund dafür ist, dass stereoskopische Pass-Through-Kameras spiegeln, wie unsere Augen Entfernung und Tiefe beurteilen. VRX setzt dazu eine Pass-Through-Kamera pro Auge ein und kalibriert die Mixed Reality so, wie wir die Welt natürlich sehen. Das bedeutet, dass Mixed Reality auf VRX realistischer und immersiver ist als auf Pico 4 Enterprise und Meta Quest Pro.
Beide Headsets bieten die Möglichkeit, das VR-Headset in 3DoF statt in 6DoF zu verwenden, da dies Akkulaufzeit spart und für sitzende VR-Aufgaben im Büro besser geeignet ist. Ebenso funktionieren sowohl die Pico 4 Enterprise als auch die Lenovo ThinkReality VRX als Standalone-VR-Headset und als Gekoppelter PC-VR-Headset, wenn rechenintensivere Aufgaben erledigt werden müssen.
Der Gewinner ist Lenovo ThinkReality VRX mit seinen zwei Kameras für den Video-Pass-Through, die das Mixed-Reality-Erlebnis im Vergleich zur einzelnen RGB-Kamera der Pico 4 Enterprise verbessern.
Lenovo ThinkReality VRX wird das zweite VR-Headset mit dem aktualisierten Snapdragon XR2+ Gen 1 Chipsatz sein, der rund 50 % mehr Rechenleistung im Vergleich zum aktuellen Standardprozessor Snapdragon XR2 bietet. Ein Chipsatz der Pico 4 Enterprise Features. Trotz des Unterschieds in der Verarbeitungsgeschwindigkeit können die meisten Anwendungsfälle in Unternehmen auf dem älteren XR2 von 2019 laufen. Mit den zusätzlichen 12 GB RAM der ThinkReality VRX im Vergleich zu den 8 GB der Pico 4 Enterprise ist die VRX jedoch zukunftssicherer für kommende Geschäfts- und Produktivitätsanwendungen.
Das Augen-Tracking der Pico 4 Enterprise ermöglicht Dynamic Foveated Rendering, wodurch das Headset zehnmal schneller läuft. Das bedeutet, dass die Pico 4 Enterprise bei Anwendungen, die für Foveated Rendering optimiert sind, schneller und leistungsfähiger ist. Um dieses Problem zu lösen, nutzt Lenovo seine Partnerschaft mit NVIDIA und bietet NVIDIA CloudXR™ an.
Dabei handelt es sich um eine Softwarelösung, bei der grafikintensive Aufgaben in der Cloud gerendert und an das Lenovo ThinkReality VRX Headset gestreamt werden. Im Moment ist CloudXR eher ein Versprechen als eine Realität, da die Bandbreitengeschwindigkeiten nicht mit den hohen Bildwiederholraten der virtuellen Realität mithalten können.
Die Lenovo ThinkReality VRX ist der Pico 4 Enterprise mit dem neuesten Snapdragon-Chip und dem größeren Arbeitsspeicher in Sachen Rechenleistung nur knapp voraus. Das Dynamic Foveated Rendering der Pico 4 Enterprise ist zwar beeindruckend, aber es muss in den Anwendungen aktiviert sein.
Wie die anderen VR-Headsets von Lenovo ist auch die ThinkReality VRX mit der Snapdragon Spaces™-Plattform von Qualcomm verbunden. Eine XR-Plattform, die auf OpenXR und Open-Source-SDKs basiert, mit denen Entwickler und Unternehmensanwender ganz einfach Inhalte für den Lenovo ThinkReality VRX entwickeln können. Darüber hinaus bietet Lenovo, die ThinkReality Plattform folgendes an: einen Hub für das Mobile Device Management, über den Manager ihre VRX-Headsets steuern und einsetzen und auf die Leistungsdaten der Mitarbeiter zugreifen können, um sie zu optimieren und zu analysieren.
Die Pico 4 Enterprise hat einen eigenen App-Store für Produktivitätsanwendungen, in dem Entwickler Inhalte veröffentlichen, die auf Unternehmen, Office VR und Produktivität zugeschnitten sind. Darüber hinaus bietet Pico die Pico Business Suite an: ein Betriebssystem, das auf die Anwendungsfälle von Unternehmen zugeschnitten ist. Wie die ThinkReality Plattform ist auch die Pico Business Suite ein Mobile Device Manager, mit dem Unternehmen den Zugriff auf Inhalte und Datenschutzeinstellungen steuern und Arbeitsabläufe verwalten können. Darüber hinaus enthält die Pico Business Suite offene und herunterladbare SDKs, mit denen Unternehmen eigene Software entwickeln können, die sie auf ihre Pico 4 Enterprise VR-Headsets aufspielen können, was das Pico 4 Enterprise VR-Headset unglaublich vielseitig macht.
Pico 4 Enterprise bietet die beste Suite nativer Anwendungen, um das Gerät zu verwalten und Lösungen für die Anwendungsfälle in Unternehmen zu finden. Während ThinkReality VRX von den Inhalten und der einfachen Entwicklung von Snapdragon Spaces profitiert, hat das offene System von Pico die Nase vorn.
Lenovo nutzt seine Multi-Device-Präsenz auf dem Unternehmensmarkt durch seine End-to-End-Services. Dabei handelt es sich um wertschöpfende Dienstleistungen, bei denen Unternehmen fachkundige Beratung und Unterstützung erhalten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sicherheit und dem Datenschutz für alle mit dem Lenovo ThinkReality VRX Headset verbundenen Liefer- und Wertschöpfungskettenglieder. Mit anderen Worten: Lenovo übernimmt die Einrichtung und den Support im eigenen Haus.
Alternativ dazu nutzt PicoXR ein umfassendes Partnernetzwerk, um seine Kunden mit Fachwissen, Wartungssupport und umfassender Beratung für Anwendungsfälle zu versorgen. Die meisten von ihnen sind in den regionalen Märkten ansässig, in denen die Headsets verkauft werden. Und was die Sicherheit angeht, so sind die Datenschutzeinstellungen der Pico Business Suite nach ISO 27001/27701 zertifiziert.
Die Pico 4 Enterprise hat ein besseres Setup und Supportsystem. Die Gründe dafür sind die lokale Unterstützung durch Partnernetzwerke und eine zusätzliche ISO 27001/27701-Zertifizierung.
Es gibt nur wenige Unterschiede zwischen den beiden VR-Headsets für Unternehmen: Pico 4 Enterprise vs Lenovo ThinkReality VRX.
Erstens positioniert sich das VRX als überlegenes Mixed-Reality-Headset mit einer dualen stereoskopischen Kamera, die ein lebensechteres und immersiveres MR-Erlebnis ermöglicht. Der Video-Pass-Through der Pico 4 Enterprise für Mixed Reality ist zwar besser als der des nächsten Konkurrenten, aber wir vermuten, dass er nicht mit dem Dual-RGB-Kamera-Setup mithalten kann.
Zweitens verfügt die Pico 4 Enterprise im Gegensatz zur Lenovo ThinkReality VRX über integriertes Augen-Tracking mit geringer Latenz. Dadurch gerät die VRX ins Hintertreffen, da das Augen-Tracking für viele Anwendungsfälle erforderlich ist, um ein Dynamic Foveated Rendering zu ermöglichen.
Um diesen Nachteil etwas abzumildern, wird die Lenovo ThinkReality VRX das zweite Virtual-Reality-Headset sein, das den aktualisierten Snapdragon XR2+ SoC-Prozessor verwendet, der im Vergleich zum Pico 4 Enterprise VR-Headset für höhere Geschwindigkeiten sorgt.
Natürlich kommt es auf den Preis der kommenden Lenovo ThinkReality VRX an, um endgültig das bessere VR-Headset für Unternehmen zu bestimmen. Da die VRX noch nicht auf dem Markt ist, wurden noch keine offiziellen Preise bekannt gegeben. Sobald die Lenovo ThinkReality VRX im 1. Quartal 2023 auf den Markt kommt, werden wir diesen Artikel aktualisieren, um mehr Details zu teilen.
Jakob Pii is the Head Writer at VR Expert and currently lives in the UK. He started his career in VR gaming in 2015 and has stayed in XR since, from exposure therapy in VR to 360-degree video documentaries. He is fascinated by how emerging technologies change how we live, play and work.