Meta Quest 2 Test

Meta Quest 2 Test

mark
Von mark
Veröffentlicht: 28-06-2022
Aktualisiert: 30-03-2023

Kein anderes VR-Headset ist bei den Verbrauchern so beliebt wie die Meta Quest 2. Das Gerät, das auch unter dem Namen Oculus Quest 2 bekannt ist, bietet herausragende Funktionen wie eine Aktualisierungsrate von 120 Hz, drahtloses Streaming und Hand-Tracking. In diesem Meta Quest 2 Test nehmen wir das Headset von Meta, früher bekannt als Oculus, unter die Lupe und sehen, wie es sich im Vergleich zu seinen größten Konkurrenten von Pico, der Neo 3 Link und Neo 3 Pro, schlägt.

    Vor- und Nachteile Meta Quest 2

    VorteileNachteile
    EigenständigFacebook Account erforderlich
    Hand TrackingSchlechte Gewichtsverteilung
    Bis zu 120 Hz AktualisierungsrateUnkomfortabel bei längerer Nutzung
    Qualcomm Snapdragon XR2
    Kabelloses Streaming
    Zugang zum Oculus Store

    Technische Daten der Quest 2

    • Anzeige: Single LCD
    • Aktualisierungsrate: 90/120 Hz
    • Auflösung: 1832 x 1920
    • Sichtfeld: 97 Grad horizontal
    • CPU: Qualcomm Snapdragon XR2
    • RAM: 6 GB
    • Speicher: 128 GB / 256 GB
    • Gewicht: 503 Gramm
    • Material: Kunststoff
    • Tracking: Inside-Out-Tracking über 4 integrierte Kameras
    • Controller: Oculus Touch (3. Generation)
    • Akkulaufzeit: 2-3 Stunden
    Meta Quest 2 Test

    Lieferumfang

    Die Meta Quest wird in einer schlichten weißen Schachtel geliefert. In der Schachtel befinden sich die folgenden Gegenstände:

    • Meta Quest 2 Virtual-Reality-Headset
    • 2x Oculus Touch Controller
    • 2x AA-Batterien
    • Brillenabstandshalter
    • USB-C-Ladekabel
    • AC-Adapter

    Design und Komfort

    Das Design der Meta Quest 2 ist seinem Vorgänger, der Quest 1, sehr ähnlich. Die größte Veränderung liegt in der Farbe des Geräts. Während die Quest 1 ganz in Schwarz daherkam, setzt die Quest 2 bei der Neuauflage auf ein weißes Design.

    Die Form der Quest 2 ist ergonomisch und passt sich gut an das Gesicht an. Ein großer Nachteil des Designs ist jedoch, dass der Akku in das Headset eingebaut ist, was bedeutet, dass das gesamte Gewicht beim Tragen auf der Vorderseite liegt. Dieses Problem ist nicht das größte Problem, aber bei längerem Gebrauch kann es zu Unannehmlichkeiten führen. Bei den konkurrierenden Geräten von Pico und HTC tritt dieses Problem nicht auf. Sowohl Pico Interactive als auch HTC haben die Batterien des Headsets auf der Rückseite im Kopfbügel untergebracht, was zu einer ausgewogeneren Gewichtsverteilung und einem angenehmeren Tragegefühl bei längeren Tragezeiten führt.

    Das Gewicht der Oculus Quest 2 beträgt 503 Gramm und ist damit 68 Gramm leichter als das Vorgängermodell Quest 1. Die Pico Neo 3 Link und Neo 3 Pro wiegen dagegen 620 Gramm, wobei sich das Gewicht der Headsets, wie bereits erwähnt, durch den hinten angebrachten Akku besser verteilt.

    Der Augenabstand (IPD) kann bei der Quest 2 in 3 Stufen eingestellt werden, wobei der Benutzer zwischen einem IPD von 58, 63 und 68 mm wählen kann. Es ist wahrscheinlich, dass Meta sich für die 3 gängigsten IPDs entschieden hat, um günstigere Produktionskosten und einen skalierbaren Betrieb zu gewährleisten. Da aber jeder Mensch einen individuellen Augenabstand hat, wäre eine stufenlose Einstellmöglichkeit, wie sie auch in anderen VR-Headsets zu finden ist, sicherlich sinnvoller. 

    Benutzerfreundlichkeit

    Die Einrichtung der Meta Quest 2 ist sehr intuitiv und selbsterklärend. Man wird problemlos durch die Ersteinrichtung geführt, inklusive kleiner Spiele, die einem die Steuerung des Gerätes beibringen. 

    Ein sehr nützliches Feature ist, dass die Spielbereiche auf der Oculus Quest 2 schnell eingerichtet werden können und das Headset diese sogar speichert. Betritt man einen vertrauten Raum erneut, erkennt das Gerät diesen und stellt den entsprechenden Spielbereich ein.

    Allerdings muss man sagen, dass man zu Beginn gezwungen ist, sich mit einem Facebook-Konto anzumelden. Außerdem sammelt Meta Daten von Quest-Nutzern und nutzt sie für Marketingzwecke. Eine Tatsache, die vielen Nutzern ein Dorn im Auge ist und zum Beispiel in Deutschland zu einem offiziellen Verkaufsverbot für das Headset geführt hat.

    Ein Konto zu haben, um ein Headset zu benutzen, ist nicht unbedingt eine schlechte Sache für den Gebrauch eines VR-Headsets, jedoch ist die Verbindung zu einem offiziellen Facebook-Konto der größte Nachteil. In der Vergangenheit ermöglichte Meta die Erstellung eines Oculus-Kontos, was ein guter Mittelweg war. Dieser wurde jedoch zugunsten des Facebook-Kontos entfernt.

    Dies ist ein großer Nachteil gegenüber den Pico Neo 3-Modellen, die ohne die Facebook-Anforderung verwendet werden können. Gerade für Unternehmen ist dies oft ein Ausschlusskriterium, das sie vom Kauf der Oculus Quest 2 abhält.

    Leistung und Performance

    Die Meta Quest 2 hat im Vergleich zur Quest 1 einen deutlichen Leistungsschub erhalten: Dank des Qualcomm Snapdragon XR2-Chipsatzes ist das Headset in der Lage, anspruchsvolle VR-Anwendungen wie “The Room VR” oder “I Expect You To Die” zu bewältigen. Die erste Quest-Version hatte nur den Snapdragon 835. 

    Auch der Arbeitsspeicher wurde bei der Oculus Quest 2 von 4 auf 6 GB erhöht, was ebenfalls dazu beiträgt, dass VR-Spiele auf der Quest flüssig und ohne Probleme gespielt werden können.

    Zum Vergleich: Pico verwendet für die Neo 3 Link und Neo 3 Pro exakt den gleichen Prozessor und hat den gleichen Arbeitsspeicher.

    Display

    Die Meta Quest 2 hat ein 4K-Display mit einer Auflösung von 1832 x 1920 Pixeln pro Auge. Das ist ein großer Schritt nach vorne gegenüber der Quest 1, die nur 1440 x 1600 Pixel pro Auge hatte. Diese Verbesserung ist im Headset sehr deutlich zu sehen. Während man bei der Quest 1 noch deutliche Linien zwischen den Pixelreihen sehen konnte, ist die sogenannte “Screen Door” bei der Oculus Quest 2 nicht mehr sichtbar.

    Auch die Aktualisierungsrate der Quest 2 wurde im Vergleich zum Vorgängermodell von 72 auf 90 Hz erhöht. Meta hat auch die Quest 2 seit ihrer Markteinführung weiter verbessert und ist jetzt in der Lage, 120 Hz zu erreichen. Es ist jedoch anzumerken, dass die Akkulaufzeit dann drastisch reduziert wird. Die 90 Hz sind jedoch bereits ausreichend, um ein flüssiges und realistisches Seherlebnis zu ermöglichen. Die Pico Neo 3 Pro & Neo 3 Link haben ebenfalls standardmäßig eine Bildwiederholfrequenz von 90 Hz, mit der Option, sie auf 120 Hz zu erhöhen.

    Was das horizontale Sichtfeld betrifft, so wurde es bei der Oculus Quest 2 von zuvor 93° auf jetzt 97° erhöht. Allerdings schneidet das Headset hier immer noch nicht besonders gut ab, da es mittlerweile Headsets mit Sichtfeldern von weit über 100° gibt. Die Pico Neo 3 hat in dieser Hinsicht einen hauchdünnen Vorsprung und bietet ein Sichtfeld von 98 Grad.

     

    Quest 1

    Quest 2

    Pico Neo 3

    Auflösung

    1440 x 1600 Pixel pro Auge

    1832 x 1920 Pixel pro Auge

    1832 x 1920 Pixel pro Auge

    Aktualisierungsrate

    72 Hz

    90/120 Hz

    90/120 Hz

    Sichtfeld

    93° horizontal

    97° horizontal

    98° horizontal

    Tracking auf der Quest 2

    Die Meta Quest 2 verfügt über Inside-Out-Tracking mit 4 integrierten Kameras, genau wie ihr Vorgänger. Die Positionierung funktioniert sehr gut und reibungslos und ist die beste auf dem Standalone-VR-Markt. Die Spielflächen können bis zu 8 x 8 Meter groß sein. 

    Ein großer Vorteil der Quest 2 ist, dass sie über ein eingebautes Hand-Tracking verfügt, im Gegensatz zur Pico Neo 3 Pro oder Link, wo ein Ultraleap-Modul benötigt wird. Während das HTC Vive Focus 3 Standalone-VR-Headset ebenfalls über ein eingebautes Hand-Tracking verfügt, muss man sagen, dass das Hand-Tracking der Quest 2 weit überlegen ist. Sobald das Hand-Tracking aktiviert ist, werden keine Controller mehr benötigt und Sie können das Headset mit Ihren bloßen Händen steuern. Das Hand-Tracking ist nicht ganz so präzise und flüssig wie das Controller-Tracking, aber es funktioniert erstaunlich gut und fühlt sich sehr beeindruckend an.

    Speicher

    Während die erste Oculus-Quest-Version entweder als 64- oder 128-GB-Variante erhältlich war, verkauft Meta die Quest 2 entweder mit 128 oder 256 GB internem Speicher. Ursprünglich gab es auch eine 64-GB-Version der Quest 2, die später eingestellt wurde. 

    Gerade wer vorhat, viele Inhalte auf das VR-Headset zu laden, sollte sich die 256-GB-Version zulegen, um nicht irgendwann mit einem vollen Speicher zu kämpfen. 

    Sound

    Die Meta Quest 2 hat zwei eingebaute Lautsprecher, die sich links und rechts auf Ohrhöhe befinden. Die Klangqualität lässt allerdings zu wünschen übrig und ist nicht mit dem Tragen von Kopfhörern zu vergleichen. Wer trotzdem etwas von seiner Umgebung hören möchte, muss sich mit den integrierten Lautsprechern begnügen. Wer jedoch hochwertigen Sound mag und auch bei der Quest 2-Nutzung nicht darauf verzichten möchte, kann über die 3,5-mm-Buchse einen Kopfhörer anschließen.

    Eine weitere Möglichkeit ist der Anschluss von Bluetooth-Kopfhörern an das Headset. Die gleichen Möglichkeiten bietet auch die Pico Neo 3 Pro, deren integrierte Lautsprecher einen etwas besseren Eindruck machen als die der Oculus Quest 2.

    Controller

    Die Touch-Controller der Meta Quest 2 sehen denen des Vorgängers sehr ähnlich. Sie liegen sehr gut in der Hand und werden von den Tracking-Kameras des Headsets sehr zuverlässig erkannt.

    Das Gewicht der Controller beträgt jeweils 150 Gramm inklusive Batterien. Die Controller werden mit AA-Batterien betrieben, wodurch sie eine hervorragende Lebensdauer haben. Bei der neuesten Generation der Touch-Controller wurden auch die haptischen Elemente überarbeitet und verbessert, und das Vibrationsfeedback ist jetzt noch sanfter und empfindlicher.

    Der große Vorteil der Quest 2 gegenüber der Pico Neo 3: Wer möchte, kann das Headset auch ganz ohne Controller nutzen. Möglich wird dies durch die eingebaute Handsteuerung.

    Streaming

    Wenn Sie PC-VR-Spiele von Ihrem Computer auf die Oculus Quest 2 streamen möchten, können Sie dies ganz einfach über Oculus Link tun. Per USB-C-Kabel lässt sich die Quest 2 im Handumdrehen in ein PC-VR-Headset verwandeln. Diese Technologie ermöglicht es, grafisch aufwändigere Spiele auf dem Headset zu spielen, z.B. aus dem SteamVR-App-Store.

    Dies erwies sich im Test als sehr einfach und zuverlässig. Das Spielen fühlt sich an, als hätte man ein normales PC-VR-Headset auf, das Bild ist flüssig und das Tracking ist einwandfrei. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Quest 2 gleichzeitig aufgeladen wird, während man spielt.

    Wem das Kabel zu umständlich ist, der kann dank der “Air Link”-Funktion auch ohne Kabel PC-VR-Inhalte auf das Headset streamen. Dies erfordert jedoch eine sehr stabile Internetverbindung und selbst dann bleibt immer eine leichte Latenz. Diese macht sich aber nur bei sehr schnellen und kompetitiven Spielen bemerkbar.

    Die Pico Neo 3 Pro verfügt außerdem über die Funktion, das Gerät per Kabel oder kabellos in ein PC-VR-Headset zu verwandeln, was ähnlich gut funktioniert wie bei der Quest 2.

    Preis

    Die Meta Quest 2 gibt es in zwei verschiedenen Varianten zu kaufen. In der 128-GB-Variante kostet das VR-Headset 349 Euro, mit 256 GB internem Speicher sind es 449 Euro. Da der Verkauf der Quest 2 in Deutschland eingestellt wurde, kann sie nur noch aus dem Ausland importiert werden. Es ist jedoch möglich, das Meta-Headset danach normal zu nutzen.

    Zum Vergleich: Die Pico Neo 3 Pro kostet 599 Euro. Günstiger ist die Consumer-Version Pico Neo 3 Link, die für 449 Euro zu haben ist.

    Fazit

    Die Meta Quest 2 ist unumstritten das Headset mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auf dem Markt. Die Top-Spezifikationen, wie das 4K-Display mit bis zu 120 Hz oder das integrierte Handtracking, machen die Quest 2 zu einem herausragenden VR-Headset, das auch im Handumdrehen zu einem PC-VR-Headset umgerüstet werden kann.

    Nachteile des Headsets sind jedoch zum Beispiel die schlechte Gewichtsverteilung und dass man die Quest 2 nur mit einem Facebook-Account nutzen kann. Gerade letzteres ist für Unternehmenskunden meist ein Grund, sich für die Konkurrenz von Pico zu entscheiden.

    VR-Nutzer, die kein Problem damit haben, dass Facebook die Daten sammelt und nutzt, finden in der Quest 2 ein technisch ausgereiftes Produkt zu einem sehr günstigen Preis.

    Mit der Veröffentlichung der Pico Neo 3 Link hat die Quest 2 jedoch neue Konkurrenz auf dem Verbrauchermarkt bekommen, und es wird interessant sein zu sehen, wie sie sich in naher Zukunft schlagen wird.  

    Was den Einsatz in Unternehmen betrifft, so hat die Pico Neo 3 Pro aufgrund ihres offenen Systems und ihrer Benutzerfreundlichkeit die Nase vorn. Wenn Sie wissen möchten, welches VR-Headset am besten zu Ihrem Anwendungsfall passt, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren!

     

    Oculus Quest 2

    Pico Neo 3

    HTC Vive Focus 3

    Preis

    349/449 €

    599 €

    1249 €

    Display

    LCD

    LCD

    LCD

    Auflösung

    1832×1920 pro Auge

    1832×1920 pro Auge

    2448×2448 pro Auge

    Aktualisierungsrate

    120 Hz

    90 Hz

    90 Hz

    Sichtfeld

    97 Grad horizontal

    98 Grad horizontal

    120 Grad horizontal

    Prozessor

    Qualcomm Snapdragon XR2

    Qualcomm Snapdragon XR2

    Qualcomm Snapdragon XR2

    Tracking

    Inside-Out-Tracking mit 4 integrierten Kameras + Hand-Tracking

    Inside-Out-Tracking mit 4 integrierten Kameras

    Inside-Out-Tracking mit 4 integrierten Kameras + Hand-Tracking

    Gewicht

    503 Gramm

    620 Gramm

    785 Gramm