Mit der Einführung der Pico Neo 3 Pro stellen sich viele Menschen die Frage, ob die Pico Neo 3 das beste VR-Headset für den geschäftlichen Einsatz ist. Oculus Quest 2 vs Pico Neo 3 Pro. Dieser Artikel vergleicht die Vor- und Nachteile der Pico Neo 3 Pro, Pico Neo3 Link und der Oculus Quest 2.
Pico Neo 3 Pro | Oculus Quest 2 |
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Pico Neo 3 Pro | Oculus Quest 2 |
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Die technischen Daten der beiden Geräte finden Sie unten.
Pico Neo 3 Pro | Oculus Quest 2 | |
Display | 4K | 4K |
Auflösung | 1.832 x 1.920 Pixel pro Auge | 1.832 x 1.920 Pixel pro Auge |
Aktualisierungsrate | 72/90 Hz | 60/72/90 Hz |
Sichtfeld | 98° | 89° |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon XR2 | Qualcomm Snapdragon XR2 |
Gewicht | 395 g (mit Band), 620 g (gesamt) | 516 g |
Speicher (ROM) | 256 GB | 64 GB /256 GB |
RAM | 6 GB | 6 GB |
Tracking | Inside-Out 6DoF mit 4 integrierten Kameras | Inside-Out 6DoF mit 4 integrierten Kameras |
Batterie | 2,5 h | 2- 3 h |
Preis | 599 € | 349 € (64 GB)
449 € (256 GB) |
Abgesehen von der Farbe hat sich am Design der Quest 2 nicht viel geändert. Die Oculus Quest 2 hat immer noch ein elastisches Band, das das Headset in Position hält. Das Design des Bandes bietet Leichtigkeit und Komfort für alle Benutzer und es kann leicht angepasst und mit anderem Oculus-Zubehör kombiniert werden. Für noch mehr Komfort bietet Oculus auch “Elite Straps” an. Allerdings gab es ein Problem mit Hautreizungen durch diese Bänder; Oculus untersucht dieses Problem derzeit.
Was die Ergonomie betrifft, so ist die Oculus Quest 2 ergonomisch geformt und passt sich leicht an Ihr Gesicht an. Ein Nachteil des Designs der Oculus Quest 2 ist, dass das gesamte Gewicht auf der Vorderseite des Gesichts liegt, was bei längerem Gebrauch zu Beschwerden führen kann.
Die Pico Neo 3 hat einige Designverbesserungen bekommen, die größtenteils auf die Hinzufügung von zwei externen Kameras zurückzuführen sind, die dem Gerät im Vergleich zu seinem Vorgänger eine rundere Form verleihen.
Was die Ergonomie des Geräts betrifft, so hat Pico wie bei anderen Headsets auch hier den Schwerpunkt auf die Gewichtsverteilung gelegt. Genau wie bei der Pico Neo 2 hat auch die Pico Neo 3 Pro dank des Akkus auf der Rückseite des Headsets eine ausgewogene Gewichtsverteilung, so dass das Headset auch über längere Zeiträume hinweg problemlos verwendet werden kann. Das Headset verfügt außerdem über ein Zahnradsystem, mit dem das Headset genau auf die individuellen Voraussetzungen des Benutzers eingestellt werden kann.
Das Pico Neo 3-Headset wird mit einem austauschbaren 3D-PU-Stirnpolster mit Antifouling-Beschichtung geliefert, das sich leicht reinigen und desinfizieren lässt.
Mit einem Gewicht von 395 Gramm (ohne Band) und 620 Gramm (insgesamt) ist die Pico Neo 3 Pro insgesamt schwerer als die Oculus-Variante, die 520 Gramm wiegt. Durch die gleichmäßige Gewichtsverteilung ist die Pico Neo 3 jedoch angenehmer zu tragen.
Das Display der Oculus Quest 2 bietet eine 4K-Auflösung von 1.832 x 1.920 Pixeln pro Auge. Es unterstützt eine Bildwiederholrate von 90 Hz und hat ein Sichtfeld von 89°.
Das 4K-Display der Pico Neo 3 Pro bietet ebenfalls eine Auflösung von 1.832 x 1.920 Pixeln pro Auge und unterstützt wie die Oculus Quest 2 eine Bildwiederholrate von 90 Hz.
Der größte Unterschied zwischen den Geräten ist das größere Sichtfeld der Pico Neo 3. Die Neo 3 Pro hat ein Sichtfeld von 98° im Vergleich zu 89° bei der Oculus Quest 2. Das Sichtfeld ist von entscheidender Bedeutung für den Realitätseindruck des VR-Erlebnisses, da es dem Benutzer ermöglicht, mehr von der virtuellen Welt auf einmal zu sehen. Das größere Sichtfeld der Pico Neo 3 mit ihrer hohen Auflösung und Bildwiederholrate macht das Erlebnis immersiver als bei der Oculus Quest 2.
Pico Neo 3 Pro | Oculus Quest 2 | |
Auflösung | 1832×1920 pro Auge | 1832×1920 pro Auge |
Aktualisierungsrate | 90 Hz | 90 Hz |
Sichtfeld | 98° | 89° |
Beide Headsets verwenden Inside-Out-Tracking-Systeme mit 4 integrierten Kameras. Die Positionsbestimmung der Oculus Quest 2 ist reibungslos und schnell und kann selbst die größten Guardians bis zu 8x8m erfassen.
Die Controller sind ebenfalls hervorragend, sie funktionieren problemlos und ohne Verzögerung. Ein Nachteil dieser Art von Tracking ist, dass die Controller manchmal nicht verfolgt werden können, wenn sie sich außerhalb des Sichtfeldes der 4 externen Kameras befinden. Auch das Headset kann Probleme bei der Verfolgung der Controller haben, wenn diese zu nahe an das Headset herangeführt werden.
Die Pico Neo 3 mit ihren 4 Kameras hat eine massive Verbesserung der Positionsverfolgung zu verzeichnen. Jetzt kann es Bereiche von bis zu 10x10m erfassen und verfolgen, und obwohl es noch nicht so präzise ist wie bei der Oculus Quest 2, kommt es dem immer näher.
Was die Controller der Pico Neo 3 Pro betrifft, so wurde auch hier das neue optische Tracking gegenüber dem elektromagnetischen Tracking der Vorgängerversion aufgewertet. Das Tracking ist flüssiger und schneller, der einzige Nachteil ist, dass es jetzt mehr Probleme bei der Verfolgung der Controller hat, wenn sie aus dem Blickfeld der externen Kameras fallen, einer der Hauptvorteile der Pico Neo 2.
Beide Headsets können bei schlechten Lichtverhältnissen ohne größere Probleme verwendet werden, allerdings wird dies für eine bestmögliche Leistung nicht empfohlen.
Die Oculus Quest 2 wird mit neuen Touch-Controllern der dritten Generation geliefert. Sie wirken insgesamt etwas größer und bieten, wie die Touch-Controller der ersten Generation, eine Ablagefläche für den Daumen. Die neuen Controller werden mit AA-Batterien betrieben, wodurch sie eine hervorragende Lebensdauer haben. Sie wiegen jeweils 150 Gramm (inklusive Batterie) und die haptischen Elemente wurden überarbeitet und verbessert, das Vibrationsfeedback ist feiner und sensibler.
Einer der Nachteile dieses Controllers ist jedoch, dass die Controller nicht sehr intuitiv sind, besonders wenn man neu in der Welt der VR ist. Viele neue Benutzer finden es schwierig, ihre Finger an den richtigen Stellen zu halten und die richtigen Tasten zu drücken.
Mit der Einführung von zwei neuen 6DoF-Controllern, die 32 optische Tracking-Sensoren für eine komplexe Umgebungspositionierung verwenden, bietet Pico eine verbesserte Genauigkeit und Latenzzeit. Sie sehen den Oculus Quest 2 Touch-Controllern sehr ähnlich. Die Neo 3 Pro-Controller unterstützen auch haptisches Feedback, und obwohl es eine große Umstellung gegenüber den Pico Neo 2-Controllern ist, fühlen sich die Neo 3 Pro-Controller in den Händen des Benutzers natürlicher an. Auch für Umsteiger von Oculus sind die Controller aufgrund des Designs einfacher zu handhaben.
Beide Geräte bieten kabelgebundene Streaming-Funktionen. Für kabelgebundenes Streaming bietet Oculus den Oculus Link an, der nach wie vor eine der effektivsten Lösungen ist, während Pico kabelgebundenes Streaming über einen speziellen DisplayPort und ein Kabel bietet (Pico Neo3 Link). Beide Headsets können PC-VR-Inhalte mit 4K-Auflösung und einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hertz streamen.
Oculus steht zwar kurz vor der Veröffentlichung seiner Air-Link-Software, diese ist aber derzeit noch nicht verfügbar, was bedeutet, dass Oculus keine offiziellen drahtlosen Streaming-Funktionen anbietet. Es ist zwar möglich, dies zu tun, allerdings muss man dafür inoffizielle drahtlose Lösungen wie Virtual Desktop und Riftcat als Beispiel verwenden. Diese Lösungen können gut funktionieren, sind aber sehr abhängig von der Stabilität Ihres Netzwerks.
Die Neo 3 Pro unterstützt kabelloses Streaming, wodurch das Headset ohne Kabel verwendet werden kann, was das Erlebnis noch weiter verbessert. Das Besondere an diesem System ist, dass es einfach einzurichten ist. Die Benutzer müssen lediglich die Anwendung Pico Streaming Assistant auf einem Computer und anschließend auf dem Headset selbst öffnen. Mit ein paar Klicks ist die Einrichtung abgeschlossen, und schon hat man vollen Zugriff auf SteamVR. Die verbesserte Leistung und Einrichtung des Pico Neo 3 bedeutet, dass fast alle Anwendungen auf dem Headset ausgeführt werden können.
Die Anwendung hat jedoch ihre Tücken: Man benötigt einen leistungsstarken PC und ein Wi-Fi-Netzwerk, und obwohl die Latenzzeit stabiler ist als bei den inoffiziellen Oculus-Lösungen, kann sie von einem geschulten Auge wahrgenommen werden. Unter den richtigen Umständen kann das Streaming mit dem Pico Neo 3 Pro und Pico Neo3 Link jedoch durchaus überzeugen.
Was die Inhalte angeht, so bietet die Oculus Quest 2 eine weitaus größere Bibliothek an Inhalten. Die Neo 3 hat lediglich Zugriff auf einen begrenzten Teil des Pico Store’s.
Die Pico Neo 3 ist auf den Unternehmensmarkt ausgerichtet, sodass Anwendungen wie Beat Saber zwar Spaß machen, aber für viele Geschäftskunden irrelevant sind.
Beide Headsets sind einfach einzurichten, mit klaren Anweisungen und Schritten, die zu befolgen sind. Ein zusätzlicher Vorteil von Oculus ist, dass die Einrichtung mit der Oculus Companion App durchgeführt werden kann. Da die App auf den Verbraucher ausgerichtet ist, wird deutlich, wie gründlich sie den Einrichtungsprozess perfektioniert hat.
Die Oculus hat zwei große Nachteile bei der Einrichtung. Das erste Problem ist, dass man sich mit einem Facebook-Konto anmelden muss, um das Oculus VR-Headset zu benutzen. Für geschäftliche Nutzer kann dies ein großes Problem darstellen, da man für jedes einzelne Quest 2 ein eigenes Konto benötigt. Viele Menschen stören sich auch daran, dass Facebook während der Nutzung des Oculus-Geräts Daten der Nutzer sammelt und weitergibt.
Der zweite Nachteil ist, dass das Oculus-Headset bei der Ersteinrichtung automatisch Firmware-Updates durchführt, was bedeutet, dass man möglicherweise längere Zeit warten muss, bevor man das Gerät benutzen kann.
Bei der Pico Neo 3 Pro können die Benutzer dem Einrichtungsverfahren folgen und sich direkt in das Gerät einwählen, ohne ein Konto zu erstellen. Wenn der Benutzer ein Konto erstellen möchte, kann er dies während der Einrichtung oder zu einem späteren Zeitpunkt tun; dasselbe gilt für die Firmware-Updates.
Die Oculus Quest 2 ist in zwei Versionen mit 64 oder 256 GB internem Speicher erhältlich. Die erste Variante kostet 349 Euro, die zweite Variante 449 Euro. Manche Unternehmen entscheiden sich für die Business-Version der Oculus Quest 2, da sie dann kein Facebook-Konto mehr benötigen, was allerdings mit einem stolzen Preis von 799 Dollar und einer jährlich wiederkehrenden Gebühr verbunden ist.
Die Pico Neo 3 kostet 599 Euro. Damit ist die Pico Neo 3 Pro teurer als die Quest 2 ohne Geschäftslizenz. Für Unternehmen, die das Problem der Facebook-Konten umgehen müssen, ist die Pico jedoch deutlich preiswerter.
Oculus und Pico haben zwei beeindruckende Produkte entwickelt, die beide in vielen verschiedenen Bereichen hervorragende Leistungen erbringen. Die Headsets haben beide ein sehr ähnliches Design, Controller und ähnliche Leistungsspezifikationen.
Die Oculus Quest 2 ist nach wie vor führend, was die Tracking-Präzision, die Genauigkeit der Controller und die auf dem Gerät verfügbaren Inhalte angeht.
Die Pico Neo 3 bietet bessere Streaming-Funktionen, ein komfortableres Design und ein intensiveres VR-Erlebnis aufgrund des größeren Sichtfelds.
Was den entscheidenden Vorteil der Pico Neo 3 Pro gegenüber der Oculus Quest 2 ausmacht, ist die Notwendigkeit eines Facebook-Kontos, solange man nicht die Enterprise-Version verwendet, für die eine Oculus Business-Lizenz erforderlich ist. Für die Verwendung in Unternehmen ist dies ein großes Hindernis und beeinträchtigt die Fähigkeit der Quest 2, für den Unternehmensmarkt leicht zugänglich zu sein.
Die Pico Neo 3 ist daher das bessere VR-Headset für die geschäftliche Nutzung im Vergleich zur Oculus Quest 2.