Dieser Artikel vergleicht Pico 4 Enterprise vs Lynx R1 und hebt die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden VR-Headsets hervor. Nachdem Sie diesen Vergleich gelesen haben, können Sie entscheiden, ob Sie sich für das Pico 4 Enterprise oder das Lynx R1 entscheiden möchten.
Als eigenständige VR-Headsets verfügen das Pico 4 Enterprise und das Lynx R1 über ihre eigene Verarbeitung und integriertes Tracking. Beide Geräte laufen daher auf dem branchenüblichen Snapdragon XR2-Chipsatz von Qualcomm, was eine optimierte Darstellung von VR-Apps und Inhalten auf beiden Headsets ermöglicht.
Mit 8 GB RAM hat das Pico 4 Enterprise einen leichten Vorteil gegenüber dem Lynx R1, der 6 GB RAM hat. Darüber hinaus kann das Pico 4 Enterprise mehr Inhalte speichern, mit 256 GB Speicher im Vergleich zu den 128GB des Lynx R1. Allerdings ist der RAM-Unterschied für die meisten Anwendungen vernachlässigbar und hat selten Auswirkungen auf die Leistung im realen Leben, während der Speicherunterschied beim Lynx R1 mit einer SD-Karte ergänzt werden kann.
Insgesamt ist die Leistung kein wesentlicher Faktor bei der Wahl zwischen diesen VR-Headsets.
Dies bringt uns zur Bildqualität und der Qualität des Eintauchens. Das Lynx R1 ist ein hervorragendes Beispiel für ein VR-Headset, das besser abschneidet als seine Spezifikationen vermuten lassen.
Bevor wir darüber sprechen, wollen wir uns die Display-Spezifikationen ansehen. Das Lynx R1 verfügt über ein Dual-LCD-Setup mit einer Auflösung von 1600 x 1600 Pixeln pro Auge in einem sichtbaren Sichtfeld von 90° und einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz. Dies ergibt eine Pixeldichte von 17,78 Pixel pro Grad.
Vergleichsweise bietet das Pico 4 Enterprise auch ein Dual-LCD-Setup, jedoch mit einer höheren Auflösung von 2160 × 2160 pro Auge, einem breiten Sichtfeld von 105° und einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz. Dadurch ergibt sich eine Pixeldichte von 20,57 Pixel pro Grad.
Es wäre also verlockend anzunehmen, dass das Pico 4 Enterprise eine bessere visuelle Leistung und Immersion bietet als das Lynx R1. Doch die Realität ist differenzierter.
Der Grund für die bessere als erwartete visuelle Leistung des Lynx R1 liegt zum Teil in der einzigartig gestalteten Linse namens “free-form 4-fold catadioptric”. Obwohl der Name nicht besonders markenfähig ist, erzeugt das besondere vierseitige Design eine höhere visuelle Klarheit und Immersion, als es die Auflösung auf dem Papier vermuten lässt. Der Nachteil ist jedoch, dass man beim Zusammenkneifen der Augen die vier Nähte sehen kann, an denen die Linienteile aufeinandertreffen. Im regulären Gebrauch sind sie jedoch in der Regel nicht bemerkbar.
Zum anderen ist das Pico 4 Enterprise zwar mit einem breiteren Sichtfeld ausgestattet und theoretisch immersiver, aber das Lynx R1 ist in erster Linie ein Mixed-Reality-Headset und sekundär ein VR-Headset. Diese Ausrichtung spiegelt sich im offenen Design des R1 wider, das den Träger nicht wie ein typisches VR-Headset einschließt. Mit anderen Worten, das Mixed-Reality-Erlebnis auf dem R1 verschmilzt die Welt um das Headset herum am Rande des Sichtfelds, sodass das kleinere Sichtfeld von 90° unbedeutend wird.
Zusammenfassend bietet das Pico 4 Enterprise ein immersives Erlebnis in der virtuellen Realität, während das Lynx R1 in der visuellen Leistung der Mixed Reality herausragt.
Dies bringt uns zu den Tracking-Funktionen der beiden Geräte.
Eine bedeutende Entwicklung, die im Jahr 2022 begann, ist der Aufstieg der Mixed Reality. Nahezu alle neuen und kürzlich veröffentlichten VR-Headsets, vom Meta Quest Pro bis zum HTC Vive XR Elite, haben Mixed-Reality-Funktionen integriert. Das Pico 4 Enterprise und der Lynx R1 bilden da keine Ausnahme. Allerdings ist das Pico 4 Enterprise in erster Linie ein VR-Headset mit Mixed-Reality-Funktionen, während der Lynx R1 in erster Linie ein MR-Gerät ist. Diese Priorität spiegelt sich im stereoskopischen Videodurchsatz auf dem Lynx R1 wider, der nachbildet, wie unsere Augen die Welt sehen, und somit ein realistischeres Mixed-Reality-Erlebnis erzeugt.
Die verbesserte Mixed Reality auf dem Lynx R1 wird durch drei herausragende Funktionen ergänzt:
Daher ist der Lynx R1 besser in der Mixed Reality, während das Pico 4 Enterprise mit seinen Tracking-Funktionen ausgestattet ist.
Einer der wesentlichen Vorteile des Pico 4 Enterprise sind seine umfangreichen Tracking-Funktionen. Das Headset kombiniert Eye- und Face-Tracking mit integrierter Handverfolgung. Eye-Tracking bietet mehrere Vorteile, wie zum Beispiel foveated Rendering für verbesserte visuelle Leistung und Marktforschung Anwendungen, unter vielen anderen. Darüber hinaus ermöglicht Face-Tracking dem Pico 4 Enterprise, bei Fernbesprechungen herausragende Leistungen zu erbringen, da Augenkontakt und Gesichtsausdrücke mithilfe des VR-Headsets dargestellt werden.
Zusammenfassend ist der Lynx R1 ein hervorragender Einstieg in die Mixed Reality, insbesondere für Design und Entwicklung, während das Pico 4 Enterprise mit seiner Vielzahl an Tracking-Funktionen ein rundum großartiges VR-Headset für Unternehmen ist.
Als nächstes wollen wir die zusätzlichen Funktionen besprechen, die von den beiden Headsets angeboten werden und auf das Software-Erlebnis zurückzuführen sind. Das Pico 4 Enterprise ist eines der wenigen Headsets, das den ISO-27001-Standard für Datenschutz und Datensicherheit erfüllt. Dies bedeutet, dass Unternehmen das Headset sicher für sensible Informationen nutzen können. Darüber hinaus ist die maßgeschneiderte Geschäftsplattform Pico Business Suite erwähnenswert. Diese Softwareplattform ist einzigartig für Unternehmen und bietet einen unternehmensspezifischen VR-App-Store sowie eine proprietäre Mobile Device Management-Lösung, die möglicherweise den Bedarf an einer Geräteverwaltung von Drittanbietern verringert.
Im Vergleich dazu sind die Hauptmerkmale des Lynx R1 die Auswahl und der Datenschutz. Unter dem Motto “Privacy by Design” hat Lynx es zur Priorität gemacht, seine API für Unternehmen zu öffnen, um aggregierte Daten zu verfolgen und Sensoren zu deaktivieren, wenn das Headset nicht in Gebrauch ist. Obwohl der R1 nicht nach dem ISO 27001-Standard zertifiziert ist, sind seine Software, Hardware und App-Infrastruktur auf die EU-Datenschutzrichtlinie GDPR ausgerichtet.
Als Hinweis: Die Lynx R1 Pro-Version wird zusätzlichen, speziell auf Unternehmen ausgerichteten Support von Lynx-Team bieten und APIs für Hardware und Software bereitstellen.
Die Pico 4 Enterprise kostet 899 €, während die Standardausgabe des Lynx R1 849 $ kostet. Daher gibt es einen geringfügigen Preisunterschied zwischen den beiden Headsets.
Da der Preisunterschied vernachlässigbar ist, hängt die Wahl zwischen dem Pico 4 Enterprise und dem Warten auf die Veröffentlichung des Lynx R1 von Ihrem Anwendungsfall ab. Wenn Sie Vielseitigkeit und ein leistungsstarkes All-in-One-VR-Headset benötigen, machen Sie mit dem Pico 4 Enterprise nichts falsch. Die Darstellungsleistung ist immersiv und die Verarbeitung entspricht allen VR-Apps, die Sie finden können. Darüber hinaus bieten die umfangreichen Tracking-Funktionen des Pico 4 Enterprise einen unglaublichen Mehrwert für den Preis. Insbesondere Eye-Tracking macht das Headset kompatibel mit Foveated Rendering und eröffnet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für Unternehmen.
Wenn Sie jedoch nach einem der besten Mixed-Reality-Headsets suchen, sollte der Lynx R1 auf Ihrem Radar sein. Das einzigartige offene Design, die Stabilität der Handverfolgung und die 3D-Objektverdeckung sorgen dafür, dass es bessere Mixed-Reality-Erlebnisse bietet als andere teurere Headsets. Siehe unten für weitere relevante Vergleiche.
Jakob Pii is the Head Writer at VR Expert and currently lives in the UK. He started his career in VR gaming in 2015 and has stayed in XR since, from exposure therapy in VR to 360-degree video documentaries. He is fascinated by how emerging technologies change how we live, play and work.