Die neue Generation der VR- und MR-Headsets von Meta und Pico in Form der Pico 4 vs Oculus Quest Pro kommt auf den Markt. Wir dachten, der perfekte Zeitpunkt sei gekommen, um die Unterschiede zwischen der Pico 4 und der Quest Pro zu analysieren, um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, welches Headset Sie wählen und warum Sie eines davon kaufen sollten.
Pico 4 | Meta Quest Pro |
Bestes Preis-/Leistungsverhältnis für Standalone VR-Headsets | Integriertes Body-Tracking |
Native Fitness-App | 16 integrierte Kameras |
Kabelgebundene Streaming-Lösung | |
Mixed-Reality-Fähigkeiten |
Pico 4 | Meta Quest Pro |
Erfordert externe Tracker für Body-Tracking | Teuer |
Kein kabelgebundenes Streaming, nur drahtlos | Erfordert ein Meta-Konto |
Keine Mixed-Reality-Funktionen | Keine nativen Fitness-Integrationen |
In der folgenden Tabelle finden Sie einen Vergleich der technischen Daten beider Geräte.
Pico 4 | Meta Quest Pro | |
Display | 4K+ | UNBEKANNT |
Auflösung | 2160 x 2160 Pixel pro Auge | 2160 x 2160 Pixel pro Auge |
Aktualisierungsrate | 72/90 Hz | 90 Hz |
Pixel pro Zoll | 1200 Pixel pro Zoll | UNBEKANNT |
Sichtfeld | 105° | UNBEKANNT |
Linsentyp | Pancake | Pancake |
Prozessor | Qualcomm Snapdragon XR2 | Qualcomm Snapdragon XR2 |
Gewicht | 295 Gramm | UNBEKANNT |
Speicher (ROM) | 128 GB / 256 GB | 64 GB /256 GB |
RAM | 8 GB | 6 GB |
Tracking | Inside-Out 6DoF mit 5 integrierten Kameras | Inside-Out 6DoF mit 16 integrierten Kameras |
Akkulaufzeit | 3 Stunden | UNBEKANNT |
Preis | €429 (128 GB)
€499 (256 GB) | 800-1000 € |
Die neuen Headsets von Pico und Meta haben dank der Integration von Pancake-Linsen eine bedeutende Designentwicklung erfahren. Dank dieser Weiterentwicklung der Linsentechnologie sind sowohl die Quest Pro als auch die Pico 4 Headsets nun nur noch einen Bruchteil so dick wie ihre Vorgängermodelle Pico Neo 3 Link und Oculus Quest 2.
Pico war ein Pionier darin, den Akku seiner Geräte im hinteren Teil des Kopfbandes unterzubringen. Das ist auch bei der Pico 4 nicht anders und hat schon immer für eine gute Gewichtsverteilung gesorgt, so dass die Geräte auch bei längerem Spielen bequem sind. Im Vergleich dazu scheint auch das Quest Pro diese Philosophie übernommen zu haben, den Akku im Kopfband zu platzieren, um die Gewichtsverteilung zu verbessern. Es ist wichtig zu erwähnen, dass diese Idee bereits vor Jahren von Microsoft für die HoloLens 2 verwendet wurde.
Die Quest Pro und die Pico 4 sind beide mit einem Einstellrad auf der Rückseite ausgestattet, mit dem sich die Passform des Geräts anpassen lässt. Dadurch lässt sich die optimale Passform schneller und einfacher finden, da das Headset dabei auf dem Kopf getragen werden kann. Die Pico 4 unterscheidet sich von der Quest Pro durch den zusätzlichen Klettverschluss an der Oberseite, der bei der Quest Pro nicht vorhanden ist.
Der offensichtlichste Unterschied ist die Farbe: Pico hat sich für ein überwiegend weißes Design mit einer glänzenden, schwarzen Frontplatte entschieden. Bei Meta hingegen wurde ein schwarzes Design gewählt, das eher an die Farbkombination der Oculus Rift S oder der ursprünglichen Oculus Quest erinnert.
Insgesamt sind beide Geräte aufgrund der neuen Displays, die das Gewicht der Geräte reduzieren, und der gleichmäßigen Gewichtsverteilung sehr angenehm zu tragen. Der einzige Unterschied ist der obere Riemen der Pico 4, der ihr einen etwas besseren Sitz verleihen dürfte.
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Die Meta Quest Pro Displays haben 2,48-Zoll-Mini-LEDs mit einer Auflösung von 2160 x 2160 pro Auge und einer Bildwiederholfrequenz von 90 Hz. Das ist die gleiche Auflösung und Aktualisierungsrate wie bei der Pico 4, die mit 2,56-Zoll-LCD-Displays ausgestattet sein wird. Allerdings kennen wir das Sichtfeld der Quest Pro nicht, da dieses vermutlich während der Connect-Veranstaltung von Meta bekannt gegeben wird. Aus diesem Grund kennen wir auch noch nicht die Pixeldichte des Meta Quest Pro.
Es ist zwar noch nicht offiziell bestätigt, aber die Quest Pro wird über Eye-Tracking verfügen, was bedeutet, dass voraussichtlich ein dynamisches Foveated Rendering integriert sein wird, womit die visuelle Klarheit erheblich verbessert wird. Die Pico 4 verfügt ebenfalls über Eye-Tracking und ermöglicht dynamisches Foveated Rendering.
Beide Headsets sind eigenständig und bieten Inside-Out-Tracking durch integrierte Kameras. Die Pico 4 ist mit 5 Kameras ausgestattet, davon befinden sich 4 Fisheye-Kameras an den oberen und unteren Ecken des Headsets, sowie eine an der Vorderseite. Bei der Frontkamera handelt es sich nicht um eine Fisheye-Kamera, sondern um eine 16-MP-RGB-Kamera, die ein qualitativ hochwertiges Passthrough in Farbe ermöglicht.
Die Größe des Tracking-Bereichs der Quest Pro ist noch nicht bekannt, während die Pico 4 ein Tracking für einen Bereich von 10×10 Metern bietet. Das Tracking ist hervorragend und liegt auf Augenhöhe mit dem der Oculus Quest 2.
Bis zur offiziellen Markteinführung der Quest Pro ist es schwierig zu sagen, wie gut das Tracking sein wird. In Anbetracht der Tatsache, dass das Quest Pro mit insgesamt 16 Tracking-Kameras ausgestattet sein wird und man weiß, wie gut die vorherigen Meta-Geräte waren, ist es wahrscheinlich, dass das Quest Pro ein besseres Tracking haben wird. Zusammen mit dem Tracking wird es auch über Color-Passthrough-Fähigkeiten verfügen.
Die Pico 4 wird Hand-Tracking, Gesichts-Tracking und Eye-Tracking bieten. Es wird jedoch erwartet, dass die Quest Pro die Möglichkeiten der Pico 4 mit zusätzlichem Body-Tracking weiter ausbaut.
Dennoch wird das Pico 4 über integriertes Hand-Tracking verfügen, deren Qualität wir erst noch testen müssen. Da es sich bei der Quest Pro um ein Premium-Gerät handelt, wird das Headset mit insgesamt 16 Tracking-Kameras ausgestattet sein. Das bedeutet, dass Hände, Körper, Gesicht und Augen mit dem Quest Pro erfasst werden.
Insgesamt hat die Quest Pro beim Tracking wahrscheinlich die Nase vorn gegenüber der Pico 4. Wenn es um Social VR geht, was für Meta im Metaverse ein großer Schwerpunkt ist, wird die Quest Pro gegenüber der Pico 4 im Vorteil sein, da sie durch das zusätzliche Body-Tracking noch mehr Gesten und realistische Darstellungen für Ihre Avatare ermöglicht. Allerdings ist die Notwendigkeit von 16 Kameras für dieses Tracking etwas, das für eine wirklich immersive VR-Erfahrung nicht notwendig ist.
Der Hauptunterschied zwischen den Controllern von Quest Pro und Pico 4 besteht darin, dass die Quest Pro-Controller mit sechs Infrarot-Tracking-Kameras ausgestattet sind. Außerdem verfügen die Controller über einen Qualcomm System-on-Chip und einen wiederaufladbaren 3.200 mAH-Akku. Mit anderen Worten, die Qualität des Trackings auf den Quest Pro Controllern wird besser und stabiler sein.
Abgesehen davon bieten beide Controller 6DoF-Tracking, wobei die Pico 4-Controller eine komfortablere Form und Tastenanordnung haben.
Außerdem werden die Quest Pro-Controller den innovativen PlayStation Sense-Controllern nachempfunden sein und über lokalisierte Haptik in jeder Taste und Handauflage verfügen. Alles in allem stellen die Quest Pro-Controller die Pico 4-Controller in den Schatten.
Die einzige Möglichkeit, die Pico 4 mit SteamVR zu verbinden, um auf die Bibliothek mit mehr als 4000 Titeln zugreifen zu können, ist die Verwendung eines drahtlosen WiFi 6 Dongles, was sich als schwierig erweisen kann. Dies liegt daran, dass der Displayport-Eingang bei der Pico 4 entfernt worden ist. Sollte es jedoch wichtig sein, kabelgebundenes Streaming zu haben, sind die Pico Neo 3 Link oder Quest 2 weiterhin ausgezeichnete Alternativen. Die WiFi 6-Fähigkeiten der Pico 4 reichen jedoch völlig aus, um 4K-Inhalte mit 90 Hz auf einen Bildschirm zu übertragen.
Bei der Quest Pro sind die Streaming-Optionen noch nicht ganz klar, aber in Anbetracht des Erfolgs von Quest Link ist es wahrscheinlich, dass es eine kabelgebundene und ganz sicher eine drahtlose Streaming-Option geben wird. Die Qualität wird dem Standard der Quest 2 Headsets entsprechen.
Die größte Bibliothek mit VR-Inhalten und Spielen ist SteamVR. Der Pico Store hat jedoch die angebotenen Inhaltskategorien erweitert, sodass er allmählich mit dem Angebot im Meta / Oculus Store gleich zieht. Beide Headsets können auf SteamVR und ihren eigenen App-Store zugreifen. Jede Plattform hat eine Reihe von exklusiven Titeln, die Ihre Wahl beeinflussen könnten.
Der Hauptunterschied liegt in den zusätzlichen Ebenen der Immersion, die mit den Geräten in den bestehenden Content Stores möglich sein werden. Wie wird sich beispielsweise das hochwertige Body-Tracking der Quest Pro von Metas sozialer VR-Plattform Horizon Worlds von Pico Worlds unterscheiden, bei der das Body-Tracking nur durch zusätzliches Zubehör oder externe Tracker möglich ist?
Pico hat jedoch einen starken Fokus auf den Fitness-Sektor gelegt und eine eigene native Fitness-Anwendung eingeführt. Eine solche ist im nativen Betriebssystem von Meta bisher nicht enthalten.
Für welches Headset Sie sich entscheiden, hängt also wirklich davon ab, welche Spiele Sie spielen möchten und welche Funktionen Sie von Ihrem Headset erwarten.
Beide Headsets sind eigenständig und die Hersteller sind für ihre einfache und problemlose Einrichtung bekannt. Beide Unternehmen bieten eine Begleit-App an, die die Installation und Einrichtung noch einfacher macht.
Für das Herunterladen und Installieren von Anwendungen muss ein Pico- oder Meta-Konto erstellt werden. Es muss gesagt werden, dass Meta einen schlechten Ruf hat, was das Sammeln von Daten und deren Verwendung angeht, also seien Sie sich dieser Tatsache bewusst.
Die einzige Unbekannte ist, dass die Mixed-Reality-Funktionen der Quest Pro zusätzliche Schritte bei der Einrichtung erfordern könnten, was die Zeit vom Öffnen der Box bis zum Spielen verlängert.
Der Preis ist einer der größten Unterschiede zwischen den Geräten. Die Pico 4 gibt es in zwei Varianten – mit 128 GB zu einem Preis von 429 Euro und mit 256 GB zu einem Preis von 499 Euro. Es wird erwartet, dass die Quest Pro aufgrund ihrer innovativen Features als Premium-Produkt vermarktet wird und zwischen 800 und 1000 Euro pro Gerät kosten wird.
Der Preisunterschied ergibt sich vor allem aus den zusätzlichen Funktionen in den Bereichen Mixed Reality, High-Fidelity-Tracking sowie der innovativen Body-Tracking-Technologie der Quest Pro.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beim Vergleich zwischen der Pico 4 und der Quest Pro die Kaufentscheidung einfach davon abhängt, was Sie von dem Gerät erwarten. Um Ihnen die Entscheidung zu erleichtern, habe ich einige Kategorien erstellt, die Ihnen die Wahl erleichtern sollen.
Ich möchte das fortschrittlichste eigenständige VR-Headset
Wenn Sie einfach nur das fortschrittlichste Standalone-VR-Headset auf dem Markt suchen, ist die Quest Pro Ihre Lösung.
Ich möchte das beste eigenständige VR-Headset in Bezug auf Preis und Qualität
Wenn Sie das beste Standalone-VR-Headset mit erstklassigen technischen Daten zu einem guten Preis suchen, dann ist das Pico 4 die richtige Wahl.
Ich möchte mehr als nur ein eigenständiges VR-Headset
Wenn Sie mehr als nur ein eigenständiges VR-Headset wollen, aber dennoch VR-Fähigkeiten haben möchten, dann ist die Quest Pro aufgrund ihrer Mixed-Reality-Fähigkeiten und ihres umfangreichen Trackings der richtige Schritt.
Ich habe eine Oculus Quest 2 und möchte mein Gerät für besseres Tracking und die verbesserten Formfaktoren aufrüsten
Wenn Sie sich ein Gerät der neuesten Generation zulegen möchten, weil Ihr altes Gerät den Geist aufgibt oder ein Upgrade benötigt, dann empfehle ich Ihnen die Pico 4 mit ihrem verbesserten Tracking, Komfort und der Pancake-Linsenoptik.