Mit der Einführung der Varjo Aero erschließt Varjo den PC-VR-Prosumer-Markt. Obwohl die Aero immer noch teuer ist, ist sie erschwinglicher als die Spitzenmodelle des Unternehmens. Das liegt vor allem daran, dass es sich auf VR beschränkt, anstatt XR-Funktionen hinzuzufügen. Das Headset ist leicht, bequem und bietet eine hervorragende Bildqualität. Varjo hat auch andere entscheidende Funktionen ihrer Spitzengeräte hinzugefügt, wie z. B. Foveated Rendering, 200hz Eye Tracking und die Tatsache, dass kein Varjo Base Abonnement erforderlich ist. Die Aero hat das Potenzial, das beste PC-VR-Headset für den professionellen Einsatz zu werden, und zwar aufgrund seiner technischen Daten, seines hochwertigen Designs und seines Komforts.
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Hohe Auflösung von 2880 x 2720 Pixeln pro Auge | Teurer als Pimax Vision 8K X |
200Hz Eye Tracking | Kleineres Sichtfeld (115°) im Vergleich zur HTC Vive Pro 2 (120°) |
Kein Varjo Base-Abonnement erforderlich | Benötigt einen leistungsstarken PC |
SteamVR-Kompatibilität | |
Kann mit einem Laptop verwendet werden |
Der Varjo Aero hat die folgenden Spezifikationen:
Die Varjo Aero wird in einer eleganten schwarzen Schachtel mit dem Varjo-Logo auf der Oberseite geliefert. Alle Artikel sind in einer geordneten und logischen Weise verpackt.
Die folgenden Artikel sind in der Box zu finden:
Das Design der Varjo Aero ähnelt den anderen Geräten des finnischen XR-Herstellers. Es ist ein gut verarbeitetes Gerät mit einer glänzenden Kunststoff-Vorderseite. Der Rest des Headsets ist aus mattschwarzem Kunststoff gefertigt.
Varjo hat hervorragende Arbeit geleistet, um ein qualitativ hochwertiges Gerät zu bauen. Der Kopfbügel fühlt sich stabil an und die Position des Kopfbügels kann mit den Drehknöpfen auf der Rückseite und der Oberseite des Geräts leicht eingestellt werden. Der Kopfbügel kann auch nach oben oder unten geneigt werden, indem man die Regler an der Seite des Kopfbügels verstellt.
Die Platzierung der Komponenten wurde von Varjo sorgfältig überlegt. Das Gerät hat eine sehr ausgewogene Gewichtsverteilung und ist leichter als die HTC Vive Pro 2 (850 Gramm), was sich bei längerem Tragen des Headsets bemerkbar macht.
Der USB-C-Anschluss und das Kabel für die Verbindung mit dem VR-Adapter (der in den PC eingesteckt wird) befinden sich oben links am Headset. Das Kabel ist dann ordentlich in zwei separaten Halterungen befestigt, eine an der Seite und eine an der Rückseite des Kopfbügels. Auf diese Weise stört das Kabel nicht bei der Verwendung der Aero.
Die Gesichtsauflage des Aero besteht aus einem weichen PU-Material (Polyurethan). Dadurch wird sichergestellt, dass kein Schweiß in die Maske eindringt. Dies ist nicht nur hygienischer, sondern erleichtert auch die Reinigung. Der Gesichtsbezug der Aero ist mit dem Headset durch einen Klettstreifen verbunden, welcher den gesamten Bezugsstoff abdeckt. Dadurch lässt sie sich leicht anbringen und austauschen.
Die Einstellung des Augenabstandes (IPD) erfolgt automatisch beim Aufsetzen des Headsets. Diese Einstellung kann auch manuell durch Drücken der Menütaste auf der rechten Seite des Headsets vorgenommen werden. Eye Tracking und IPD werden dann durch den Blick auf einen Punkt auf dem Display eingestellt.
Das Einrichten der Varjo Aero ist nicht so einfach wie das bloße Einschalten des Geräts. Zunächst muss die Varjo Base Software heruntergeladen und auf einem PC installiert werden, auf dem die Varjo Aero betrieben werden kann (siehe “Leistung und Performance”). Innerhalb der Varjo Base Software müssen Sie entweder ein Varjo-Konto erstellen oder sich mit diesem anmelden. Diese Lizenz ist beim Kauf des Varjo Aero enthalten. Danach kann das Headset angeschlossen werden.
Ein USB-C-Kabel wird an einem Ende mit dem Aero und am anderen Ende mit dem VR-Adapter verbunden. Der VR-Adapter wird über DisplayPort 1.4 und USB 3.1 Typ A mit dem PC verbunden. Der Adapter benötigt außerdem eine Stromversorgung über den im Lieferumfang enthaltenen Adapter. Wenn Sie das USB-C-Kabel an den VR-Adapter anschließen, wird die Aero manchmal nicht in der Varjo Base Software angezeigt.
Für das Tracking werden SteamVR-Basisstationen benötigt. Für den stationären Einsatz (3DoF) sind 2 Basisstationen erforderlich. Für den Einsatz in Bewegung (6DoF) sind 4 Basisstationen notwendig. Die Einrichtung des Trackings erfolgt über die SteamVR-Anwendung.
Die SteamVR-Controller werden ebenfalls über die SteamVR-Anwendung verbunden. Eine leicht verständliche Erklärung erscheint beim Start des Prozesses, wodurch das Koppeln und Verbinden der Controller erleichtert wird.
Die Einrichtung und Verwendung der Varjo Aero ist keine einfache Angelegenheit, die man einfach auf Knopfdruck durchführen kann. Dank der Anleitungen und Erklärungen in der Software ist sie jedoch leicht nachvollziehbar und einfach zu bewältigen. Die Einrichtung kann in etwa einer halben Stunde abgeschlossen werden.
Die Varjo Aero ist ein stromintensives PC-VR-Headset. Seine minimalen und empfohlenen PC-Spezifikationen sind im Vergleich zu anderen PC-VR-Headsets sehr hoch. Ein PC zur Verwendung des Varjo Aero benötigt mindestens Windows 10, einen Intel i5 oder Ryzen 5 Prozessor. 8 GB RAM, wir empfehlen jedoch 16 GB. Die benötigte GPU ist mindestens eine RTX 3050/2060 oder eine RTX 3070/2080 für empfohlene Spezifikationen.
Diese Anforderungen sind selbst für PC-VR ziemlich hoch. Um jedoch eine reibungslose Wiedergabe für den 90Hz-Bildschirm und die hohe Auflösung zu gewährleisten, werden diese technischen Daten für die meisten Anwendungen dringend empfohlen.
Die Varjo Aero ist mit einem Dual Mini LED LCD-Bildschirm mit einer Auflösung von 2880 x 2720 Pixeln pro Auge ausgestattet. Dies ist höher als die Auflösung der HTC Vive Pro 2 (2448 x 2448 Pixel pro Auge), aber niedriger als die Auflösung der Pimax Vision 8K X (3840 x 2160 Pixel pro Auge). Die Displays der Aero haben eine Helligkeit von 115 nits, eine Farbabdeckung von 99% sRGB und eine automatische IPD-Anpassung.
Das Sichtfeld der Aero ist mit 115 Grad im Vergleich zur HTC Vive Pro 2 (120 Grad) und Pimax Vision 8K X (150 Grad) eher klein. Ein größeres Sichtfeld bedeutet immer ein realistischeres und intensiveres VR-Erlebnis.
Die Varjo Aero hat eine Aktualisierungsrate von 90 Hz, was dem Branchendurchschnitt entspricht. Die Pimax Vision 8K X hat ebenfalls eine solche Aktualisierungsrate. Diese ist jedoch niedriger als die der HTC Vive Pro 2, welche eine 120Hz Aktualisierungsrate hat. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass eine Bildwiederholrate von 72 Hz ausreicht, um ein angenehmes Virtual-Reality-Erlebnis zu bieten. Mit 90 Hz erfüllt die Varjo Aero diese Aussage.
Die Varjo Aero verwendet SteamVR-Controller und Basisstationen für das Tracking. Wie bereits erwähnt, sind für die stationäre Nutzung (3DoF) 2 Basisstationen erforderlich. Für die bewegte Nutzung (6DoF) sind 4 Basisstationen vorgesehen. 6DoF ermöglicht es dem Benutzer, sich frei in seinem Spielbereich zu bewegen.
Da die Aero SteamVR-Peripheriegeräte für ihr Tracking verwendet, werden die Tracking-Fähigkeiten der Pimax Vision 8K X und der HTC Vive Pro 2 dem Tracking der Aero ähnlich sein.
Das größte Unterscheidungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz ist das hervorragende 200 Hz Eye Tracking, das in die Varjo Aero integriert ist. Das Eye Tacking kann wichtige Informationen über die Aktivitäten des Benutzers sammeln. Dies ist sehr nützlich für Schulungen, Erfahrungsberichte oder Marketingzwecke. Darüber hinaus ermöglicht das Eye Tracking das Foveated Rendering.
Die Audiofunktionen der Varjo Aero sind recht begrenzt. Die Aero hat keine eingebauten Lautsprecher, sondern nur einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Es unterstützt jedoch einen 3,5-mm-Kopfhöreranschluss. Im Lieferumfang sind Kopfhörer mit einem eingebauten Mikrofon enthalten. Diese können mit der Aero verwendet werden, um während der Benutzung des Geräts Ton zu erhalten.
Eine andere Möglichkeit für Audio ist die Verbindung von drahtlosen Kopfhörern mit dem PC über Bluetooth. Dann muss der Audioausgang in Windows auf diese Kopfhörer umgestellt werden. Auf diese Weise kann drahtloses Audio auch zusammen mit der Aero verwendet werden.
Die Varjo Aero unterstützt SteamVR-1.0- und 2.0-Controller. Diese können im SteamVR-Menü eingestellt werden, auf das auch Varjo Base zugreifen kann. Für unseren Test haben wir die HTC Vive 2.0-Controller verwendet.
Die HTC-Controller sind einfach mit SteamVR zu koppeln. Allerdings sind sie nicht besonders ergonomisch. Die Controller liegen nicht besonders gut in der Hand.
Auf der Vorderseite haben sie ein Trackpad und zwei Menütasten. Auf der Rückseite befindet sich ein Trigger. Außerdem gibt es zwei Tasten an der Seite des Controllers. Diese sind sehr schwer zu greifen und zu bedienen. Allerdings werden diese Tasten nur selten in Anwendungen verwendet.
Der Preis der Varjo Aero liegt derzeit bei 1990 Euro. Dies ist teurer im Vergleich zur HTC Vive Pro 2 (890 Euro) und der Pimax Vision 8K X (1150 Euro).
Zusätzliche Kosten für die Basisstationen und Controller müssen ebenfalls berücksichtigt werden, da diese die Gesamtkosten erheblich in die Höhe treiben. Ein Vorteil gegenüber anderen Varjo-Headsets ist, dass die Varjo Base-Software im Preis enthalten ist. Dabei handelt es sich um eine Lizenz ohne Ablaufdatum, während für die XR-3 und VR-3 ein jährliches Abonnement erforderlich ist.
In dieser Varjo Aero Review können wir feststellen, dass die Aero ein weiteres Top-Gerät des finnischen XR-Herstellers ist. Diesmal zielt es mehr auf den Prosumer-Markt ab. Die insgesamt großartige Optik mit erstaunlichen Farben, einem weiten Sichtfeld und einer hervorragenden Auflösung sorgen für ein immersives und realistisches Erlebnis. Die Kompatibilität mit SteamVR macht die Verwendung der Aero sehr zugänglich, da Zubehör wie Basisstationen und Controller weit verbreitet sind.
Im Vergleich zur HTC Vive Pro 2 und Pimax Vision 8K X macht die Aero einen hochwertigeren Eindruck. Das Headset ist gut verarbeitet und auch bei längerem Gebrauch angenehm zu tragen.
Die Nachteile der Aero sind eher zu vernachlässigen. Die Tatsache, dass ein High-End-PC benötigt wird, um die Aero zu nutzen, ist durchaus sinnvoll. Die erstmalige Einrichtung kann kompliziert sein. Wenn man sich allerdings Zeit nimmt, dürfte es keine Probleme geben.
Natürlich ist die Varjo Aero aufgrund seiner Features ein hervorragendes Gerät für den professionellen Einsatz.
Hören Sie jetzt auch unseren Podcast mit Urho Konttori, Gründer und CTO von Varjo.
Technische Daten |
Varjo Aero |
HTC Vive Pro 2 |
Pimax 8K X |
Preis | |||
Display |
Dual Mini LED |
Dual LCD |
Dual CLPL |
Auflösung |
2880×2720 Pixel pro Auge |
2448×2448 Pixel pro Auge |
3840×2160 Pixel pro Auge |
Aktualisierungsrate |
90 Hz |
120 Hz |
90 Hz |
Sichtfeld |
115 Grad horizontal |
120 Grad horizontal |
150 Grad horizontal |
Gewicht |
717 Gramm |
850 Gramm |
850 Gramm |
Tracking |
SteamVR Tracking (Marker-basiert) + |
SteamVR Tracking (Marker-basiert) |
SteamVR Tracking (Marker-basiert) |